Schreiben ist Geometrie

screenshot_2016-11-08-17-32-26Eine gewagte These? Nein, das ist schon korrekt. Wenn man sich Buchstaben einmal genau anschaut, sieht man, wie viel Geometrie sie inne haben. Großbuchstaben zum Beispiel, passen genau in ein Quadrat. Auch wenn sie Bögen beinhalten, passen sie genau dort rein. Das hängt natürlich noch mit der Entstehung der Schrift zusammen, wo Buchstaben noch in Steine geritzt werden mussten. Je einfacher die Buchstaben, desto leichter auch das schreiben im Stein.

Ansonsten kann man in Buchstaben, besonders in den Kleinbuchstaben

… weiterlesen Kreise und gerade Striche als Hautpdetails sehen. Ein a zum Beispiel, besteht aus einem Kreis, mit einem geraden Strich direkt an der rechten Seite, der den Kreis tangiert. Ein c ist ein Kreis, der nur nicht ganz geschlossen ist. Zusätzlich zu diesen beiden geometrischen Figuren, gibt es noch Bögen, die an sich auch nicht anderes als ein Teil eines Kreises sind.

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Die Kreise werden bei Buchstaben noch mal unterschieden in linksbogige und rechtsbogige Kreise. Linksbogige Kreise finden sich zum Beispiel im a, c, d, e usw. Es bedeutet, dass der Kreis von der rechten, oberen Ecke begonnen und nach links beschrieben wird, bis er am Endpunkt ankommt. Der Endpunkt kann der Beginn sein, oder auch wie beim c mit Abstand enden. Rechtsbogige Kreise findet man im b, p. Hier wird der Kreis von links oben nach rechts beschrieben.

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Kleinbuchstaben stehen wie alle Buchstaben mit ihrem Körper (meistens ist das der Kreis) auf der Baseline, der Grundlinie. Ihr erinnert Euch hoffentlich noch, über der Baseline befindet sich die x-Height, die die Größe des Körpers der Kleinbuchstaben angibt. Ein a oder c oder e wird beispielsweise nicht die x-Height oder die Grundlinie überschreiten. Die Kleinbuchstaben beginnen in der Regel an der x-Height Line.

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Ein weiteres Detail der Buchstaben, sind die von oben geschriebenen Buchstaben wie l, k, f, h, t und auch der Beginn des b’s. Hier ist die Besonderheit, dass sie nicht an der x-Height Linie anfangen, sondern an der Ascenderline, der höchsten Linie beginnen.

Die nach unten geschriebenen Buchstaben g, j, p, q und y werden wie gewohnt vond er x-Height Linie begonnen, aber bis zur Descenderline hinuntergezogen, die unterste Linie. Wenn Ihr mit den Linien jetzt nicht hinterhergekommen seid, dann schaut einfach hier noch mal vorbei.

So, und wer hat jetzt nochmal gesagt, dass Geometrie bei Buchstaben nichts verloren hat? 😉

[Quelle Titelbild: flickr.com, ‚2D Geometrie Dingens‚ von credit_00]

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