Nicht lesen und schreiben können… 3

Und weiter geht’s: lesen und schreiben können hat ja seinen Ursprung im Gehirn. In den letzten Beiträgen kam schon raus, dass es Hirnverletzungen gibt, die das Lesen und Schreiben beeinträchtigen. Zum einen gibt es 2 bekannte Sprachzentren: das Wernicke Sprachzentrum ist für das Sprachverständnis zuständig und das Broca Sprachzentrum, welches für unsere Sprachproduktion verantwortlich ist. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie schwer es ist, wenn eines dieser Zentren oder gar beide betroffen sind. Meist bedingt durch neurologische Störungen nach einer Hirnblutung oder ähnliches. Entweder versteht man nichts mehr oder man versteht und kann sich selbst nicht mehr ausdrücken. Natürlich gibt es da noch eine ganze Menge Unterformen, wie zum Beispiel repetitive Muster, in denen jemand immer wiederholt, was ein anderer sagt oder immer wieder dasselbe Wort sagt und glaubt, er würde normal sprechen. Da sind Missverständnisse vorprogrammiert, die zum einen furchtbar und doch auch wieder witzig sein können. Wenn man in diesen Bereichen arbeitet, muss man auch immer die witzige Seite sehen, denn sonst geht man daran irgendwann kaputt.

So bekommt man teilweise unfreiwillige Liebeserklärungen wie: ‚Ich bringe Sie jetzt besser ins Bett, meine Liebe‘ Antwort: ‚Ich liebe Dich auch‘.

Wenn jemand auf Grund einer Hirnblutung die Leitungsbahnen zwischen des sekundären visuellen Cortex und dem Sprachkodierenden Interpretationskanal unterbricht, ist die Lesefähigkeit beeinträchtigt, obwohl man die Buchstaben erkennen und benennen kann. Hier zeigt sich, dass Lesen mit dem Interpretationskanal zusammenhängt. Diese Störung nennt sich Alexie.

Unter Agrafie bezeichnet man übrigens die Unfähigkeit Wörter zu schreiben.

 

Nicht lesen und schreiben können… 2

Eine weitere Leseschwäche ist die sogenannte Dyslexie. Das Wort kommt aus dem Griechischen von dys = schlecht, schwer, miss (in diesem Falle Missverstehen) und lexie = Sprache. Wie der Name also sagt geht es um Schwierigkeiten beim Lesen, ein Missverstehen von Worten bei normaler Intelligenz. Oft wird dieser Begriff mit Legasthenie gleichgesetzt, entsprechend werde ich heute nicht all zuviel darüber verlieren, denn am Freitag habt Ihr das ja alles schon gelesen, ich wollte den Begriff nur mal erwähnen 🙂 Welche Bezeichnung genutzt wird und ob es Unterschiede gibt, kommt auf das jeweilige Land an. In Deutschland bezeichnet man eine später erworbene Form von Leseschwäche als Dyslexie. Also das, was Menschen nach einem Hirninsult passieren kann. Des Weiteren gibt es Studien, die eine Korrelation zwischen einem defekten Part des Chromosom 6 und der Dyslexie untersucht.

Unser Gehirn lebt von synaptischen Verschaltungen, je intelligenter jemand ist, desto mehr Verschaltungen kann er (oder sie) im Kopf eingehen. Aber das ist nur zum Teil genetisch vorprogrammiert. Wir können ja auch Dinge lernen, die uns nicht liegen und ebenso kann man besser lernen lernen. Demnach benötigt unser Gehirn stets Training. Das betrifft natürlich auch das Lesen und Schreiben. Und wieder zeigt sich, dass es sich ungünstig auf das Lesevermögen auswirkt, wenn Kinder nicht genug damit konfrontiert werden. Also, lasst uns lesen und schreiben, so oft und so viel wir können!

Ich wüsste nicht, was ich ohne lesen und schreiben machen sollte und ich hoffe in so eine Situation nicht zu kommen.

Nicht lesen und schreiben können… warum?

Das ist der erste Beitrag in meiner kleinen Reihe ’nicht lesen und schreiben können… warum?‘. Wie Ihr schon gelesen habt, finde ich schreiben und entsprechend auch lesen sehr wichtig und die Tatsache dass es Menschen gibt, die das nicht können, ist sehr traurig. Aber wieso ist das so? Warum können manche Menschen nicht lesen und schreiben? Oder haben derartige Schwierigkeiten damit? Manch einer sagt, dass diese Menschen faul sind, aber das ist nicht der Regelfall wie man im Gesundheitswesen gerne sagt. Heute fange ich mit einem der bekanntesten Defizite an: der Lese-Rechtschreibschwäche, kurz LRS und im Fachjargon als Legasthenie bezeichnet.

Legasthenie bedeutet, dass die betroffenen Menschen Schwierigkeiten haben zu lesen und zu schreiben, ja, das weiß man. Aber was bedeutet in dem Fall nicht lesen können? Zum einen ist die Lesegeschwindigkeit stark herabgesetzt, Buchstaben, Wörter und Silben werden vertauscht, ersetzt oder ausgelassen, beim Vorlesen brauchen die Menschen eine lange Anlaufzeit und sie verlieren sich häufig im Text. Wenn Kinder anfangen lesen und schreiben zu lernen ist das ganz normal, aber bei manchen verliert sich das nicht. Woran erkennt man Legasthenie? Ehrlich gesagt glaube ich, dass die Dunkelziffer wesentlich höher ist, insgesamt liegen Schulkinder mit Legasthenie bei ca. 4% bei uns in Deutschland (zumindest laut Wikipedia…). Das Erstaunliche ist, dass die Fehlerquote bei den betroffenen Kindern nicht stabil ist, das bedeutet, dass sie mal besser und mal schlechter sind und ein und dasselbe Wort unterschiedliche Fehler aufweist. Wahnsinn, oder? Wie soll man denn da was erkennen? Eine stabile Fehlerquote würde es einfacher machen. Demnach müssen Eltern sehr sensibel sein, um dies bei ihren Kindern erkennen zu können und auch akzeptieren zu können. Es ist für Eltern ja oft auch nicht einfach zu sehen, dass das eigene Kind ein Defizit hat. Also, auch Lehrer müssen sensibel für das Erkennen und für die Weiterleitung an die Eltern sein, das ist bestimmt nicht einfach. Wie viele sagen wohl, dass es nur eine ’schlechte Phase‘ sei oder was auch immer?

Warum Kinder eine Lese-Rechtschreibschwäche entwickeln ist nicht 100%ig klar. Zum einen spielen sowohl die genetische Disposition als auch das soziale Umfeld eine Rolle. Klar, wenn Eltern viel mit einem Kind sprechen, bekommt es was von Wörtern, Lauten und der Struktur von Wörtern und Sätzen mit, aber eine bewiesene Tatsache ist das nicht. Wir haben hier vorwiegend Korrelationen. Das macht eine Diagnose nicht einfacher. Man kann über bildgebende Verfahren sehen, dass bei Betroffenen die Aktivitäten im Cortex (der Großhirnrinde) und den Sprachzentren unausgewogen sind. Aber ein Beweis als Ursache ist auch das nicht. Neurologische Störungen können dazu führen, sowohl im Kindes- als auch im Erwachsenenalter. Wie oft kommt es vor, dass Menschen nach einem Hirninfarkt nicht mehr schreiben, sprechen oder verstehen können? Eine weitere Ursache können Blickfunktionsstörungen und Wahrnehmungsdefizite sein.

Aber was passiert mit Kindern, die diese Problematik haben? Zum einen ist Unterstützung von Seiten der Familie und auch von Freunden notwendig. Leistungsdruck muss reduziert werden, das ist sehr wichtig. Regelmäßige Unterstützung und konzentrationsfördernde Maßnahmen gehören ebenfalls dazu. Mich interessiert ja, wie es wohl den Kindern damit geht. Denn ihnen wird das Problem ja ebenfalls bewusst, sie können ausgelacht oder gehänselt werden, was für das Selbstbewusstsein nicht förderlich ist. Wenn Eltern und Lehrer das nicht erkennen, ziehen die Kinder sich dann noch mehr zurück? Bedeutet das, dass sie die Problematik behalten? Verschlechtert sich eine Legasthenie eigentlich, wenn man nichts mehr tut? Da habe ich leider nichts zu gefunden, aber wenn im Gehirn ein Aktivierungsproblem ist, dann bedeutet das eigentlich ein konsequentes Training, ist das bei Legasthenie ebenso? Habt Ihr da Kenntnisse drüber?

Laut WHO (World Health Organization) gibt es die ICD 10, die international statistical classification of diseases and related health problems. Die unterscheiden bei Legasthenie eine Lese- und Rechtschreibstörung (F81.0), eine isolierte Rechtschreibstörung (F81.1) und eine kombinierte Störung schulischer Fertigkeiten (F81.3). Es gibt auch noch eine differenzierte Leseschwäche, aber die ist in der ICD Bezeichnung nicht enthalten.

Ein echt spannendes Thema, oder?

[Quelle Titelbild: flickr.com , Titel: BOOK von Rk Rao]

Wortphilosophie…

mind mapPassend zu meinem Blog habe ich heute mal über das Wort ’schreiben‘ nachgedacht. Was fällt Euch ein, wenn Ihr an das Wort ’schreiben‘ denkt? Eine ganze Menge garantiert, und sicherlich auch noch andere Dinge als mir eingefallen sind. Für mein persönliches Brainstorming habe ich eine Mindmap gemacht, also das Wort ’schreiben‘ in die Mitte und in einen Kreis, naja, ein Oval, gesetzt und dann rings herum erstmal nur aufgeschrieben, was mir einfiel. Das war schon ne ganze Menge, aber bevor es noch mehr wurde und den Rahmen eines Beitrages, den man auch lesen will sprengt, habe ich dann erstmal ein neues Blatt genommen und versucht die ganzen Begriffe aufzuteilen. Insgesamt haben sich wie Ihr auf dem Bild seht, 5 Spalten ergeben. 5 Oberbegriffe aus dem ganzen Wortchaos der Mindmap. Das geht sicher noch besser, aber damit kann ich erstmal arbeiten. Was habe ich da eigentlich geschrieben? (mehr …)

Versionen meines Problembuchstabens

So, wie versprochen gibt es heute verschiedene Versionen, nein, Varianten meines Problembuchstabens, das kleine ’s‘. IMG_5397Wie Ihr seht ist die Grundstruktur sowohl im Druckschrift wie auch im Schreibschrift ’s‘ immer gut zu erkennen. Varianten entstehen meist durch eine Verlängerung oder Verkürzung von Bögen, einem zusätzlichen Bogen innerhalb einer Linie oder durch verdicken beziehungsweise verdünnen von Linien. Letzteres kann besonders gut über eine breite Feder oder einen Pinsel erreicht werden. Man sieht ebenfalls ganz gut, dass die Druckschriftvarianten vorwiegend von breiteren Federn oder Pinseln geschrieben werden, während bei der Schreibschrift eher IMG_5398die Spitzfeder genutzt wird. Wenn ich mir jetzt überlege, dass die meisten Füller mit der M-Mine ausgestattet sind, meiner sogar mit EF, also extra feiner Mine, dann habe ich bei den barockeren Versionen mit extrem breiten und dünnen Linien wirklich Schwierigkeiten. Da muss ich wohl noch ein paar Übungsrunden einlegen und mir überlegen, ob ich das Schreibschrift ’s‘, welches durch die Schwünge wunderschön ist, nicht vielleicht doch besser in meine Schrift integrieren kann. Ich werde mal etwas experimentieren.

Mein Buchstabenproblem

Es gibt Buchstaben, die kriege ich einfach nicht hin, egal wie viel ich übe. Kennt Ihr das auch? Mein Problembuchstabe ist das kleine ’s‘. Wenn es für sich alleine stehen würde, wäre es gar nicht mal so schlimm, denn hübsch ist es ja, aber im Textfluss sieht es bei mir nie wirklich gut aus. Und wenn es gut aussieht, dann ist mein Schreibfluss nicht mehr harmonisch. Das liegt daran, dass ich für ein schöneres Schriftbild das kleine Druckschrift ’s‘ nutze. Da dieses vom Schreiben her in der rechten oberen Ecke der x height beginnt und an der linken unteren Ecke endet, läuft es entsprechend genau gegen den Schreibfluss, den die Schreibschrift aufrecht erhalten soll. Genau das merke ich da auch, sobald das kleine ’s‘ in einem Wort kommt, muss ich die Feder absetzen, woanders hinbewegen, den Buchstaben schreiben und dann wieder absetzen, nur um wieder an der rechten unteren Ecke anzufangen, damit die nächsten Buchstaben wieder fließen können. Ihr könnt Euch also schon denken, dass ich entsprechend eine bunte Mischung aus Schreib- und Druckschrift beherrsche :). Man könnte ja sagen, lass das ’s‘ doch einfach weg, was solls? Aber habt Ihr mal gezählt, wie oft ich allein in diesem kurzen Text den Buchstaben ’s‘ benutzt habe? Bis zum Fragezeichen sind es 156 Stück bei 206 Wörtern, der Wahnsinn, oder?

Jedenfalls habe ich natürlich meine Kalligraphie Bibel gewälzt und Onkel Google gefragt (welche Überraschung), um ein schöneres kleines ’s‘ zu finden. Aber was glaubt Ihr? Es gibt tatsächlich nur diese 2 Varianten, die wir alle kennen: Druck- und Schreibschrift. Natürlich gibt es kleine Variationen, wo der eine Schwung kleiner oder größer ist, hier und da noch ein Strich verlängert wurde, aber das Grundgerüst ist immer gleich. Na super, da bleibt mir wohl nichts anderes übrig als weiter zu üben.

IMG_5396Mein Freund hat sich die Buchstaben natürlich auch direkt mal näher angesehen und sofort die Verbindung zwischen beiden gefunden. Denn die Schreibschrift leitet sich ja von der Druckschrift ab, wie uns ja allen sofort klar war. Nein, im Ernst, das ist tatsächlich so. Wenn man sich jetzt das kleine Druckschrift ’s‘ mal ansieht und nun von der rechten oberen Ecke (der Beginn) einen Strich nach links unten zur Baseline zieht, hat man schon die Grundstruktur des Schreibschrift ’s‘. IMG_5395Das ist interessant, sie sind sich so ähnlich und dennoch ganz unterschiedlich zu schreiben. Natürlich sind die Bögen des Schreibschrift ’s‘ nicht ganz so gleichmäßig wie bei der Druckschrift, der obere Bogen ist in der Schreibschriftversion deutlich weiter geschwungen und der untere Bogen wird manchmal auch weggelassen (ja, hier sind wir bei den Variationen 🙂 ). Der Unterschied beim Schreiben liegt ganz klar in der Reihenfolge, in der Schreibschrift beginnen wir jetzt links unten und enden rechts unten. Das hat den harmonischen Schreibfluss inne, aber für mich ist es echt schwer, meistens wird das ’s‘ zu ausladend und entsprechend passt es nicht mehr zu meiner sonst schmalen Schrift oder die Bögen werden so unterschiedlich, dass es krüppelig aussieht. Ach ich weiß auch nicht, der Buchstabe ist nicht meiner. In einigen Wörtern wie zum Beispiel ‚es‘ oder ‚was‘ sieht er noch gut aus, aber ganz schlimm sind Worte, in denen das ’s‘ nach einem ‚r‘ oder ‚b‘ kommt, denn hier wird der Buchstabe dann auch einmal von oben begonnen, da ‚r‘ und ‚b‘ ja an der x-height enden… Oh man, ist das schwer.

Nächste Woche zeige ich Euch mal ein paar Variationen des verschiedenen und doch so gleichen Buchstabens.

[Quelle Titelbild: flickr.com von Herbstrose aus Hamburg: ‚Letter‚]

Wie halte ich den Stift?

3 Punkt Griff
3 Punkt Griff

Stifthaltung, dieses Thema kommt ja immer wieder auf. Vielleicht kennt Ihr das auch noch aus der Grundschule? Wer bei uns damals nicht die ‚korrekte‘ Stifthaltung beherrschte, musste diese dreieckigen Gummidinger um den Stift stecken. Ich habe das mal ausprobiert und fand das Gefühl echt blöd, aber das ist nur mein Empfinden, von dem ich berichten kann. Was ist die richtige Stifthaltung? Man bezeichnet die korrekte Haltung als ‚3-Punkt-Griff‘. Dazu liegt der Stift parallel zum Zeigefinger und entspannt in der Mulde zwischen Daumen und Zeigefinger. Der Daumen liegt leicht gegenüber des Zeigefingers und hilft bei der Stiftlenkung, während man schreibt. Der Mittelfinger liegt direkt hinter dem Stift und fungiert als Auflage. Der Ringfinger und der kleine Finger sind in einer leichten Beugung gehalten, Handgelenk und Unterarm liegen leicht auf der Unterlage auf. Okay, soweit so gut, aber wieso ist das eigentlich so? Als Physiotherapeutin ist mir klar, dass eine physiologische Muskelaktivierung für das Schreiben nötig ist. Das bedeutet, nicht zu viel Spannung aufzubauen, so dass sich Muskeln verkrampfen, und gleichzeitig genug, um den Stift über das Papier zu lenken. Der 3-Punkt-Griff hilft diese physiologische Haltung einzunehmen und gleichzeitig die geschriebenen Buchstaben nicht zu verdecken.

Pöttchengriff
Pöttchengriff

Aber natürlich gibt es noch viele andere Arten den Stift zu halten. Häufig sieht man, dass der Mittelfinger seine Auflagefunktion verlässt und stattdessen neben den Zeigefinger wandert, um diesen zu unterstützen. Der Ringfinger nimmt dann die Position der Auflagefläche ein, der sogenannte ‚Pöttchengriff‘. So schreiben sehr viele Menschen und auf den ersten Blick ist diese Haltung auch nicht anstrengend. Wenn Ihr das mal ausprobiert, bewegt den Stift mal in senkrechten Linien hin und her. Ihr werdet feststellen, dass Euer Bewegungsausmaß größer, also die Linien länger sind, wenn Ihr den 3-Punkt-Griff habt. Um dasselbe Ausmaß mit dem Pöttchengriff zu erreichen, müsst Ihr Euch um einiges mehr anstrengen. Jetzt stellt Euch das mal während einer 4-stündigen Klausur vor… Der Pöttchengriff wird Eure Hand wesentlich mehr anstrengen und am Ende werden sich weiterlaufend auch die Muskeln des Unterarmes, Oberarmes, Schulter und des Nackens verspannen. Auf Dauer also keine perfekte Lösung.

Faustgriff
Faustgriff
Krampfgriff
Krampfgriff

Andere Möglichkeiten sind der ‚Faustgriff‘, wo man den Stift komplett mit der Faust umschließt oder der ‚Krampfgriff, wo der Daumen sich soweit nach vorne schiebt, dass der Zeigefinger verdeckt wird.

Mit der richtigen Stifthaltung beeinflussen wir sowohl den Druck, den wir mit dem Stift auf das Papier ausüben, also auch die Möglichkeit gleichmäßige Schwünge zu produzieren. Beides ist für eine schöne Schrift sehr wichtig wie Ihr bestimmt wisst. Man sagt, dass Kinder, deren Fingermuskulatur nicht kräftig genug ist, zu diesen Variationen greifen, um die Schwäche zu kompensieren. Kneten, malen etc, im frühen Kindesalter ist somit sehr wichtig.

Insgesamt würde ich sagen, dass jeder für sich selbst entscheiden sollte, wie er den Stift hält. Gleichzeitig empfehle ich, dass man sich selbst beobachtet, wie stark man sich selbst bei längerem Schreiben verkrampft und daraufhin einfach mal auszuprobieren, wie man seine Haltung positiv beeinflussen kann. Für Lehrer ist es natürlich sehr schwierig, da sie das Ganze bei den Schülern beobachten müssen und dann eine Entscheidung treffen. Das ist alles andere als einfach. Und ehrlich gesagt, wird jeder seine Stifthaltung eh so verändern, wie er sich damit wohl fühlt, also probiert es einfach mal aus!