Erste Schritte mit einer Glasfeder

Eine Glasfeder hatte ich noch nie zum schreiben in der Hand, Ihr vielleicht? Jetzt habe ich von einer Arbeitskollegin zum Abschied eine geschenkt bekommen. Ich habe mich so darüber gefreut. Die Feder ist wunderschön, eine sehr elegante Form mit blau-weißer Spirale im Halter durchzogen und einer großartig geformten Federspitze. Wahnsinn! Dazu gab es ein passendes Tintenfass inklusive Hallter für die Feder, ebenfalls mit blauen Anteilen und königsblaue Tinte von Barock. Von der Firma habe ich ebenfalls noch keine Tinte ausprobiert, also heute absolutes Neuland für mich. YAY 😀

IMG_5483Das Auspacken alleine hat schon riesige Freude gemacht, die Feder in die Hand zu nehmen und ins Licht zu halten, zu drehen, die Lichtspiele zu sehen… Also allein dafür lohnt sich eine Glasfeder schon :P. Sie ist mit 12g nur minimal schwerer als mein Federhalter mit Spitzfeder (11g) und liegt sehr gut in der Hand. Für meine Hand scheint sie genau zu passen und da meine Hand kein Extrem weder in zu klein noch in zu groß aufweist, wird das wohl auch auf viele andere passen.

Die Federspitze zeigt ebenfalls spiralförmig beginnende Rillen, IMG_5482die am Stiftende starten und dann spitz zur Feder hin zulaufen. Diese Rillen dienen als Tintenspeicher, denn ein Tintenleiter ist hier ebenso wenig dabei, wie bei den einzeln zu kaufenden Federn, die man selber in den Federhalter steckt. Ehrlich gesagt, ist dieses Reservoir besser, zumindest kann man mehrer Wörter schreiben, bevor man sie wieder neu eintunken muss. Bei den Spitzfedern ist das anders, zumindest bei mir, ich habe das noch nicht raus, aber dazu ein andermal.

IMG_5485Die Glasfeder ist natürlich sehr hart und hat keinen Spielraum für Linienvariationen, und natürlich kratzt sie auch über das Papier. Mir gefällt das, denn der Ton ist nicht hoch, sondern eher sanft und angenehm in den Ohren. Es hat ein gewisses Flair… ich denke wesentlich angenehmer als eine Gänsefeder – habt Ihr das schon mal probiert?
Der Tintenfluss ist großartig, sehr gleichmäßig und nicht zuviel Tinte auf einmal. Mit einem halben Eintunken habe ich 14 Worte verschiedener Länge schreiben können, bevor die Tinte leer war. Mit ein wenig drehen der Feder waren nochmal ein paar Worte drin.  Ich bin happy 🙂

Die Glasfedern sind natürlich weniger robust als die Metallfedern und eignet sich nicht so gut für einen unbedachten Transport. Also eher etwas für zu Hause oder lokal im Büro. Findet einen festen Platz dafür. Nebenbei ist sie natürlich noch eine wunderschöne Dekoration, die dazu noch einen Zweck erfüllt und nicht einfach nur im Weg rumsteht.

Danke, vielen vielen Dank, für diese Geschenk!

4 thoughts to “Erste Schritte mit einer Glasfeder”

  1. Hallo Maike, vielen Dank für Deinen tollen Beitrag. Einen kleinen Hinweis hätte ich noch dazu. Und zwar wird die Spitze der Glasschreibfeder, für das Auge kaum sichtbar, mit einem Schliff von ca. 45 Grad versehen. Dies entspricht in etwa dem Winkel, den man beim Schreiben oder Zeichnen einhalten sollte. Dann kratzt die Glasfeder auch nicht und gleitet super über das Papier. Übrigens bestelle ich meine Glasfedern online in einer kleinen Glasbläserei in Lauscha https://www.glasmarkt-lauscha.de/glasfederhalter-_-glasfedern Hier wird jede Feder vor dem Versand ausgiebig getestet und die haben die schönsten Glasschreiber.
    Beste Grüße
    Thomas

    1. Hallo Thomas,
      oh sehr cool, das wusste ich tatsächlich nicht! Das ist ja schlau! Ich habe schon gehört, dass Lauscha früher ja mal ein komplettes Glasbläserdorf war, schön, dass einige Traditionen noch da sind 🙂
      Danke für diesen hilfreichen Kommentar und Dir einen wunderbaren Freitag!
      Liebe Grüße
      Maike

  2. Hallo,
    ich bin bekennender Kolbenfüller fetischist. Wie das so bei meinem Klientel so ist, sammeln sich mit der Zeit eine Unmenge verschiedenartige Tinten von diversen Herstellern an. Dann kommt der Zeitpunkt : Welche Tinte von welchem Hersteller soll ich denn nun nehmen? Bis vor einiger Zeit habe ich dann die Füllerfedern gedippt, was aber in Reinigungsorgien endete. Nächste Idee waren Stahl Federn wie die von früher – damit kam ich nicht wirklich klar. Also ohne Überzeugung eine venizianische Glasfeder gekauft. Was soll ich sagen? Damit kann man prima Tinten testen und ebenso problemlos schreiben und dabei die Farben wechseln. Ich bin verblüfft, echt tolle Schreibgeräte.

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