Beim letzten Mal ging es um die Schreibschrift in der Schule, heute um deren Geschichte. Auch die Schreibschrift hat eine Geschichte 😉 Die Schreibschrift kommt von der humanistischen Kursive, welche in der Renaissance in Itlaien entwickelt wurde. Bezeichnen ist das Kursive und die fortlaufende Verbindung der Buchstaben, was man vond er geraden und aus Einzelteilen bestehenden Druckschrift nicht kennt. Allerdings sind Schriften zu dieser Zeit nicht überall alltäglich gewesen und entsprechend nicht kontinuierlich genutzt worden: so wurde Schrift z. B. in der römischen Antike häufig eingesetzt, im hohen Mittelalter war die Schreibschrift schon wieder unbekannt. Da Universitäten immer mehr zurück auf Schriftlichkeit gingen, wurde die gotische Kursivschrift entwickelt. Im 15. Jahrhundert kam die Konkurrenz: der Buchdruck. Dieser ermöglichte eine wesentlich schnellere und – zu jeder Zeit wichtig – kostengünstigere Verbreitung von Schriftwerken. Das war der Wendepunkt, zu der die Schrift in die alltägliche Schule gebracht wurde: es wurden Schreibschulen gergündet und die Technik weiter ausgebaut, es entstanden etwas 800 gedruckte Schreibvorlagen.
Der Nürnberger Schreibmeister Johann Neudörfer, gründete mit der Druckschrift die Basis für alle weiteren Frakturschriften.
Für Deutschland gilt die gotische Kursive als Ausgangspunkt für unsere heute bekannte Schreibschrift. Seit dem 16. Jahrhundert lernen Menschen in Deutschland sowohl die Druckschrift als auch die Schreibschrift.
Mit dem 18. Jahrundert und der Entwicklung der Federn, veränderte sich das Schriftbild wieder etwas.
Mit der Einführung der Schulpflicht wichen zwangsläufig die Schreibschulen und Meisterbetriebe. 1941 wurde die lateinische Schreibschrift in Deutschland als Normalschrift festgelegt. Dadurch haben weder meine Eltern noch ich die Sütterlinschrift gelernt, was schade ist, da diese sehr hübsch ist. Aber bei näherer Betrachtung, habe ich verstanden, dass die lateinische Schreibschrift leichter und vor allem auch schneller zu lernen und zu schreiben ist.