Belohnungen, oh wie liebe ich Belohnungen. Sie sind wie kleine Geschenke, aber sind sie sinnvoll, um sich selbst zu motivieren? Ich habe lange darüber nachgedacht und natürlich hat jeder dazu seine eigene Ansicht. Es gibt kein richtig und auch kein falsch. Für mich kommt es auf die Belohnung an, einige sind für mich sehr hilfreich, um mich zu motivieren durchzuhalten. Aber andere sehe ich nicht als Belohnung dazu an, oder möchte ich sie einfach nicht als Belohnung ansehen?
Es gibt Tage, da läuft es nicht, gefühlt alles fällt einem schwer. Da wird schnell mal Schokolade oder ähnliches als Belohnung oder zur Motivation genutzt. Kennst Du das? Ich denke uns beiden ist klar, dass das nicht sehr sinnvoll ist – erst recht nicht auf die Dauer! Aber was ist mit anderen Dingen? Zum Beispiel ein Paket erst nach getaner Arbeit auszupacken, wo man sich doch so auf den Inhalt freut? Mit der besten Freundin telefonieren zu dürfen, wenn man das Ziel erreicht hat? Mit dem Freund eine romantische Stunde genießen? Was ist mit diesen kleinen großen Dingen?
Aus meiner Sicht sind das Belohnungen, die mich sehr motivieren durchzuhalten und doch noch das Kapitel zu lernen, doch noch eine halbe Stunde voll Konzentration durchzuziehen. Denn die Zeit danach kann man dann genießen und stolz auf sich sein, weil man es geschafft hat sich so weit zu motivieren. Oder die Frühstückspause mit einem guten Buch zu verbringen, weil man schon die Hälfte des Pensums geschafft hat? Großartige Dinge, doch gerade wenn es um unterbrechende Belohnungen, wie zum Beispiel das Kapitel des neuen Buches zu lesen, braucht man enorme Disziplin, um sich danach wieder an die Arbeit zu setzen. Fällt Dir das leicht oder schwer? Mir fällt es momentan, wo ich in der Mitte meines wirklich langen Fernstudiums angekommen bin wirklich schwer. Aber da muss man durch und wenn ein Tag nicht so gut lief, dann bin ich am nächsten Tag nur konsequenter.
Aber sind Belohnungen hilfreich? Ich denke zu einem gewissen Grad ja. Aber ich möchte mich nicht davon abhängig machen. Ich denke das ist für mich nicht der richtige Weg, wenn ich mich jetzt für alles, was ich erfolgreich durchziehe belohnen würde. Aber ich gehe schon dazu über, dass ich wenn Pakete ankommen, diese erst öffne, wenn ich mein Lernpensum beispielsweise geschafft habe. Oder wenn eine Arbeit für die Uni ansteht, dann nutze ich neue Dinge oder darf ich mich erst wieder mit Kalligraphie beschäftigen, wenn ich sie abgegeben habe. Solche kleinen Dinge, die mache ich zwischenzeitlich, um mich nicht in den schönen Dingen zu verlieren. Aber es passiert selten.
Meist versuche ich mich selbst ohne diese direkten Belohnungen zu motivieren, denn man kann ja nicht immer etwas einkaufen oder seine Hobbys wegschließen, bis man wieder Zeit hat. Zwischendurch muss man ja auch mal entspannen. Auf der anderen Seite, kann man den Begriff Belohnung auch sehr weitläufig sehen: ist es nicht auch Belohnung das Gesicht für wenige Minuten in die Sonne zu halten? Sich bewusst für ein Schreibgerät zu entscheiden? Sich einen bestimmten Tee aufzubrühen? All das kann man ebenfalls als Belohnung sehen. Demnach, belohne ich mich mehrmals täglich 😀
Aber wie gesagt, ich vermeide ’neu zu kaufende‘ Belohnungen und essbare Belohnungen. Das kann ins Gegenteil umschlagen und essen ist beispielsweise ein Grundbedürfnis, keine Belohnung. Daher sind meine Belohnungen Zeit mit besonderen Menschen, Training, ein Buch, eine Folge von einer Serie sehen und natürlich die Kalligraphie… Wie ist das bei Dir?