Viel mit wenig

Wie Ihr vielleicht wisst, bin ich zur Zeit noch in Mailand und habe natürlich für die paar Monate, die ich hier verbringe, nicht alles, was ich besitze mitgenommen. Dabei ist mir wieder aufgefallen, wie großartig die Kalligraphie als Hobby auch im praktischen Sinne ist. Während man für Sport oft eine Halle, Geräte oder ähnliches braucht – wenn man von joggen mal absieht 😉 – oder auch für künstlerische Hobbies sehr viel Material benötigt, ist die Kalligraphie dagegen sehr genügsam. Natürlich kann ich in der Kalligraphie Unmengen an Tinten, Gouache, Aquarell und vieles mehr nutzen, aber das Tolle ist: ich muss es nicht.

Denn für Kalligraphie benötigt man eigentlich nur 3 Dinge:

  • eine Feder mit Federhalter
  • 1 Fass Tinte
  • einen vernünftigen Zeichenblock

Das sind die Basics mit denen man schon großartige Sachen kreieren kann. Federhalter und Feder haben den großen Vorteil, dass man in einem kleinen Kästchen eine Menge Federn unterbringen kann 😉 Das habe ich auch so gemacht. Ich habe auch meine Parallel Pens von Pilot mitgebracht, denn auch die nehmen nicht viel Platz weg. Mein Skizzenblock von Claire Fontaine durfte auch nicht fehlen, denn auf dem Papier, sehen auch Werke mit der Spitzfeder gut aus, ohne dass die Tinte ‚ausblutet‘. Tinte musste ich nicht mitnehmen, denn mein Freund schreibt ebenfalls viel lieber mit Füller und schöner Tinte, so dass wir sowohl hier als auch in Deutschland entsprechend ein paar Tintenfässer haben.

Mit der Ausrüstung startete ich also mein 6 Monate in Mailand Abenteuer. Wenn Ihr mich schon länger verfolgt, oder mir per Instagram folgt, dann wisst Ihr, dass ich auch ohne viel mehr als die Basic Ausrüstung an Challenges teilgenommen habe. Ich verlinke Euch hier und hier mal die letzten ;).

Natürlich könnt Ihr sagen, dass man mit mehr Farben, mehr anderen Materialien mehr Kombinationen und anders beeindruckende Werke machen kann – und ja, Ihr habt vollkommen Recht. Aber für mich steht die Kalligraphie, also das Erlernen der Kunst des Schönschreibens im Vordergrund und ich glaube, dass es wirklich gut ist, sich mal eine Zeit lang allein darauf zu konzentrieren, ohne andere Materialien einzubeziehen. Erst die Grundlagen beherrschen, dann kommen die Kombinationen. Zumindest ist das der Plan. Natürlich ist die Wahl des Schreibgerätes für jeden individuell zu betrachten, statt Feder und Federhalter könnt Ihr genauso gut einen Füller mit breiter Spitze nehmen, oder einen Edding, oder einen Brush Pen… es gibt ja mehr als genug Auswahl für Beginners. Da mein Traum der Bereich englische Schreibschrift, modern callygraphy ist, war meine Wahl ganz einfach: die Spitzfeder! (Lest hier meinen letzten Artikel dazu).

Jetzt bin ich schon fast mit meiner Zeit hier in Mailand am Ende angelangt und obwohl ich gerade bei Instagram großartige Werke gesehen habe, wo es mir in den Fingern juckte es auch mal auszuprobieren oder anderes dafür zu kaufen, habe ich es nicht gemacht. Ich muss ja auch alles wieder zurück transportieren… Gelangweilt habe ich mich bei den Basics nicht, aber davon erzähle ich Euch ein anderes mal.

Was ich eigentlich mit diesem Beitrag heute sagen möchte ist, dass es gut ist, sich manchmal auf einen Bereich zu konzentrieren, bis man ihn beherrscht und dass man daran viel Freude haben kann. Ich kann mir vorstellen, dass ich solche Zeiten auch in Deutschland öfter einlegen werde, wo ich mich auf eine Technik konzentriere, ohne Ablenkungen. Denn auch wenn wir Frauen immer sagen, dass wir in Multitasking gut sind, können wir den Aufgaben einfach nicht die volle Konzentration schenken, wie bei einer einzigen. Wie ist das bei Euch? Seid Ihr eher der Multitasker oder konzentriert Ihr Euch immer auf eine Sache? Letzteres lerne ich gerade und muss sagen, es tut wirklich gut…

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