Ja, ganz richtig gehört, heute gibt es mal ein paar Vokabeln. Ich bin im Verlauf über ganz viele Ausdrücke gestolpert, die scheinbar jeder kennt, nur ich nicht. Aber vielleicht gibt es ja noch ein paar andere, für die das neu ist. Die meisten Begriffe beziehen sich auf Tinte, aber Kalligraphie wird ja traditionell mit Tinte oder Tusche durchgeführt, also zählt das auch 😉
Kalligraphie ist die Kunst des Schönschreibens von Hand.
Minuskeln sind Kleinbuhstaben und Majuskeln sind Großbuchstaben.
Die Serife ist ein kleiner, hakenförmiger Anstrich, die in der Kalligraphie häufig genutzt wird.
Ganz wichtig in der Kalligraphie ist die Federneigung, also den Winkel, den die Feder zum Papier halten sollte. Die Größe des Winkels ist abhängig von der gewählten Schrift.
Flow bedeutet wie gut die Tinte von der Feder auf das Papier fließt
Mit Feathering ist das Ausfransen der Tinte gemeint. Der mit Tinte gezogene Federstrich ist also nicht schnurgerade, sondern bildet an den Seiten je nach Papier kleine bzw. große Verästelungen, die den Strich unordentlich erscheinen lassen. Das Feathering entsteht auf Grund der Tintenviskosität, daraus folgt eine unterschiedlich starke Oberflächenspannung.Je geringer die Oberflächenspannung, desto mehr verläuft die Tinte. Dazu kommt auch die Beschaffenheit des Papiers, ob es viel Flüssigkeit aufsaugt, die Papierstrukturen durch den Federstrich zerstört werden etc.
Saturation bedeutet Sättigung. Im Fall der Tinte ist die Menge an Farbpigmenten dafür verantwortlich. Natürlich kann man nicht mal eben die Pigmente zählen, das wird dank des flüssigen Zustands der Tinte nur schwer möglich – wer es schafft, gibt mir doch bitte eine Rückmeldung. Man erkennt die Saturation eher am Auftragen der Tinte, je voller und deckender die Farbe und je gleichmäßiger der Farbverlauf, desto höher die Saturation. Die Tinte ist meistens etwas dicker als weniger saturierte Tinten und fließt entsprechend auch langsamer.
Shading bezieht sich auf den Farbverlauf, weniger gut saturierte (gesättigte) Tinten zeigen einen Verlauf mit unterschiedlichen Schattierungen, also mal heller, dann wieder dunkler und so weiter. Shading kann Tinte auflockern und interessant gestalten.
Bleedthrough bedeutet wie stark die Tinte durch das Papier scheint, im Deutschen nennt man es genau übersetzt ‚ausbluten‘, die überschüssige Tinte blutet demnach durch das Papier und manchmal auch noch durch einige andere darunter liegende Blätter.
Der Begriff Drying dürfte jedem etwas sagen, ganz klar ist damit die Trocknungszeit gemeint.
Der Water Drop Test ist dafür zuständig den Widerstand der Tinte zu prüfen: wie stark verwischt de Tinte, wenn sie mit Wasser in Berührung kommt? Dazu gibt man kleine Tropfen Wasser auf ein mit der Tinte gezeichnetes Gitter oder Text und wischt dann mit der Hand, einem Tuch o.ä. kurz drüber.
Wet Smear dreht sich ebenfalls um das Ausmaß des Verwischens der Tinte.
Baseline ist die Grundlinie, auf der alle Buchstaben stehen.
Die Größe der Kleinbuchstaben a,c,e und so weiter wird mit der X-height bestimmt.
Die ascender line liegt im gleichen Abstand über der X-height wie die X-height zur baseline. Die ascender line gibt die Größe der Kleinbuchstaben an, die wie b, d, l über die X-height ragen.
Das Gegenstück zur ascender line ist die descender line. Sie liegt unter der baseline und ist die Grenze der nach unten gezogenen Buchstaben wie g und p.
Die Großbuchstaben werden durch die Capital line begrenzt, diese liegt zwischen der X-height und der ascender line. Alle Linienabstände sind abhängig vom Alphabet und der gewählten Federbreite (s. Beitrag Erste Schritte in der Kalligraphie: Linien).
Malleability bedeutet wie geschmeidig der Tintenfuss ist.
Es gibt sicherlich noch viele mehr, aber für heute reicht es, denke ich. Wenn Ihr noch Begriffe habt, die Euch nicht ganz klar sind, oder Ihr Ergänzungen habt, dann schreibt es mir doch in die Kommentare, damt ich diese mit aufnehmen kann.
[Quelle Titelbild: Flickr.com von justgrimes: ‚data scrabble‚]