Praxistest Parallel Pens

Auf geht es in die Praxis … YAY … PipetteDie Einzelteile habe ich Euch ja am Dienstag kurz vorgestellt, aber jetzt geht es um deren Anwendung. Zum Säubern des Stiftes benötigt man zum einen die blaue Pipette und das schwarze Plättchen. Die Pipette setzt man genau wie eine Patrone ein, man hält die Spitze des Stiftes in Wasser und pumpt ein paar mal mit der Pipette. Das ist wirklich super einfach und man hat keine Tintenflecken an den Fingern, wie wenn ich msäubern Spitzeeine Füller reinige :D. An der Schreibspitze können sich je nach Papierstruktur kleine Fasern des Papieres an die Spitze setzten, die man mit Wasser alleine nicht wegbekommt. Genau dafür ist das schwarze Plättchen (Pilot nennt dieses übrigens ‚Spitzenreiniger‘), man setzt dieses zwischen die beiden Metallplattem, die die Schreibfeder bilden. Durch Auf- und Abwärtsbewegungen des Plättchens kann man die Papierfasern sehr gründlich und ohne großen Aufwand entfernen. Die Reinigung läuft also sehr einfach und sauber ab, ein absolutes Plus aus meiner Sicht!

Das Einsetzen der Patrone ist auch easy, hier ist zu beachten, dass man die Schreibspitze beim Einsetzen nach oben hält und die Patrone nur aufdrückt, kein drehen und wenden, da sich das Ventil sonst nicht öffnet. Anschließend dreht ihr die gesamte Konstruktion erstmal nach unten in Richtung Blatt und drückt noch mehrere Male auf die Patrone, um die Tinte in den Tintenleiter zu bewegen. Diese kleine Aktivierung ist vor dem ersten Schreiben notwendig, damit Ihr direkt zu Beginn einen schönen und einheitlichen Tintenfluss habt. Dann die hintere Kappe des Stiftes wieder aufsetzen und los gehts. Naja, ganz leicht war es für mich erstmal nicht… ich bin Füller gewohnt, an denen man die Kappe einfach abzieht, Ihr auch? Bei den Parallel Pens ist es ein Schraubverschluss, kein Drama, aber ich falle am Anfang erst immer drauf rein und versuche die Kappe gewohnheitsmäßig abzuziehen :D. PatroneDie Patronen haben eine etwas andere Form als ich es von Lamy und Pelikan und so gewöhnt bin. Das ist erstmal nicht dramatisch, doch für mich ist es etwas schade, dass man keine Konverter für diese Patronen bekommen kann. Zwar gibt es 12 verschiedene Farben in den Patronen, aber 12 Farben stehen dann z.B. bei Diamine knapp 200 Farbtöne gegenüber. Da die Parallel Pens noch einen ganz besonderen Vorteil haben was Farben angeht, fänd ich es großartig, wenn ich die Farbtonvielfalt der Tintenfässer nutzen könnte. Aber vielleicht, kommen Konverter ja noch raus… 😉

Aber jetzt kommt das Wichtigste: das Schreiben. Die Parallel Pens haben wie im letzten Beitrag erwähnt 4 verschiedene Breiten: 1,5mm, 2,4mm,3,8mm und 6mm. Strichbreiten     Damit lässt sich schon einiges anfangen. Zum ausprobieren habe ich mit 2,4mm und 3,8mm erstmal begonnen. Zum Eingewöhnen habe ich zuerst einmal Linien gezogen. Wie Ihr seht, habe ich die Schreibspitze einmal im 90°, im 45° Winkel und im 0° Winkel gehalten, da sieht mSchwüngean schon deutliche Unterschiede. Die Tinte lief sehr schön gleichmäßig auf das Papier, so dass ich mich voll und ganz auf die Stiftführung konzentrieren konnte. Also habe ich mich nach ein paar Schnörkeln und Schwüngen an die ersten kleinen Buchstaben gewagt. Das sieht schon sehr sehr gut aus, ganz anders als mit einer Füllerfeder, die haben ja eine deutlich geringere Breitenvariabilität. Es ist tatsächlich eher mit einer Plakatfeder zu vergleichen, allerdings mit dem Vorteil, dass man ein Tintenreservoir hat und nicht andauernd nachtanken muss. Dennoch halten die Patronen nicht sehr lange, denn die Stifte haben, wie man auf dem Papier ja schon sieht, durch ihre Breite und den gute Deckkraft einen enormen Verbrauch.in rotBuchstaben

So, das absolut Großartigste an den Parallel Pens ist, dass man gleichzeitig mit verschiedenen Farben arbeiten kann – Ihr seht es ja am Titelbild. In meinem Beispiel hier, habe ich mal schwarz und rot genommen, einfach weil sie einen schönen Kontrast bilden, so dass man den Farbverlauf besser sehen kann. FarbaustauschDazu hält man 2 Schreibfederspitzen aneinander, so wie Ihr es auf dem Foto sehen könnt und dann schreibt Ihr einfach wieder mit dem unteren Stift los. Durch die Zugabe der andersfarbigen Tinte erhaltet Ihr automatisch einen Farbverlauf. Ich kann diesen noch nicht beeinflussen, falls das überhaupt möglich ist, aber es sieht einfach super aus! Damit kann man farbliche Kunstwerke schaffen. Kalligraphie an sich ist ja sowieso ein Kunstwerk, aber meistens bleibt jeder einzelen Buchstabe in einer Farbe, wenn man Schreibfedern nutzt. Das ist hiermit anders. Allerdings muss ich Euch auch sagen: wenn Ihr ein Fan von englischer Schreibschrift seid, dann sind die Stifte nicht ideal für Euch. Damit das richtig wirken kann, müssen die einzelnen Buchstaben riesig sein. Ich persönlich mag englische Schreibschrift sehr gerne, aber für die Farbeffekte, nurtze ich dann doch sehr gerne die anderen Schriften, es gibt ja so viele…Spielerei

Mein Fazit: Ich bleibe begeistert! Man kann wunderschöne kleine und große Kunstwerke damit herstellen, die sich durch ihren Farbverlauf (wenn man ihn nutzt) nochmal von der üblichen Art und Weise abheben. Die Handhabung ist einfach, sowohl beim Schreiben als auch beim Sauber machen und das ist immer ein Plus. Das einzige Manko aus meiner Sicht ist der fehlende Konverter, so dass die Farbauswahl eingeschränkter ist. Und bei der Menge an Tinte, die man verbraucht, wäre es bestimmt auch etwas günstiger. Aber im Ernst, wenn Ihr Spaß an Farbe und Kalligraphie zusammen habt, dann holt Euch die Stifte, sie machen so viel Spaß!!! (Ja, ich weiß, Satzzeichen sind keine Rudeltiere, aber sie zeigen einfach nur meine Begeisterung!)

7 thoughts to “Praxistest Parallel Pens”

  1. Hallo Gleichgesinnte. Auch ich habe mir gerade alle vier Parallel Pens zugelegt und hab gleich mit allen 12 Farben begonnen. Ich finde die Stifte unendlich Klasse, allerdings habe ich jetzt in jeden Stift eine andere Farbpatrone eingelegt und muss praktisch warten bis die Patrone leer ist um in dieser Stärke eine andere Farbe einsetzen zu können. Ansonsten kann ich deine Meinung absolut unterstreichen … die Dinger haben einen hohen Spaßfaktor 🙂 LG

  2. Ich bin gar nicht begeistert. Habe mir den 2.4 gekauft, doch der setzt zu viel Tinte auf, sodass die Farbe total verläuft und keine gerade Linie an den Rändern entsteht. Sehr schade. Am Papier kanns auch nicht liegen, habe es auf unterschiedlichen Stärken und Arten versucht.

    1. Hallo Valentin,
      das tut mir sehr Leid 🙁 da hatte ich anscheinend Glück. Hast du es vielleicht mal mit anderer Tinte probiert? Ggf. ist die benutzte Tinte zu flüssig, wenn zu viel auf einmal ausgesetzt wird? Ansonsten könnte ich mir nur vorstellen, dass die Feder nicht gut genug aufeinander sitzt.
      Ich hoffe, dass es dir dennoch nicht die Lust auf Handlettering / Kalligrafie verdirbt.
      Hab ein kreatives Jahr 2024

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