Das Geheimnis guter Vortragskarten

Wer kennt sie nicht, diese bunten Karten mit der Größe eines Drittel DIN A4 Blattes… Sie werden sehr gerne in Vorträgen genutzt, um Dinge zu veranschaulichen. Ebenso genutzt werden sie in verschieden Planning tools, um die Struktur der Aufgaben zu erhalten. Klingt ja erstmal ziemlich easy: bunte Karte, Edding und los geht’s…

STOPP!

Stopp vs STOPSo einfach ist es nicht. Die Karten sind nicht wirklich groß und sollen auch aus der Distanz her noch gut lesbar sein. Das bedeutet erstmal, dass nicht zuviel drauf geschrieben werden darf. Meine stellvertretende Betriebsleitung hat mir erklärt, dass man maximal 3 Zeilen auf die Karten schreiben soll. Klingt ebenfalls zuerst leicht, aber dann gibt es noch das böse Wort ‚Layout‘ was zum tragen kommt. In diesem Fall bedeutet es, dass man möglichst gleichmäßig schreiben soll, dazu benutzt man meist die Druckschrift und achtet besonders auf Groß- und Kleinschreibung. Unser Gehirn ist darauf trainiert Muster zu erkennen. Man kann Texte lesen, die fehlende Buchstaben haben, allein auf Grund der Mustererkennung und Kombination mit anderen Worten. Dafür muss das Gehirn aber auch die Chance bekommen, diese Muster zu erkennen, in diesem Fall auch auf Entfernung hin. Also, Groß- und Kleinschreibung ist dafür nützlich. Dasselbe gilt für jede Öffnung, die unsere Buchstaben natürlicherweise haben, also z.B. das ‚e‘ oder ‚b‘ sollte diese Öffnungen zeigen, damit sie schneller erkannt werden.

groß und klein optimal
Das sieht mal ganz anders aus, oder?

 

Beim Schreiben sollte man des Weiteren darauf achten, dass der Platz sinnvoll genutzt wird. Ihr könnt Euch vorstellen, dass es leichter zu lesen ist, wenn
nicht alle Worte hintereinander in eine Zeile gequetscht werden. Ein einzelnes Wort gehört entsprechend in die Mitte, also Mitte-Mitte, sowohl von der Höhe als auch von der Breite aus gesehen. Benötigt Ihr 2 oder die maximalen 3 Zeilen, dann sorgt dafür, dass die Abschnitte alle möglichst gleich groß sind. Das klingt simpel, ist es aber nicht. Wenn man beim Schreiben auf diese Sachen achtet, schreibt man schon ganz anders und benötigt entsprechend mehr oder weniger Platz groß und klein suboptimalals gedacht. Vor allem, wenn Ihr das nicht häufig macht, werdet Ihr merken, dass Ihr schnell zurück in Eure gewöhnliche Schriftart fallt. Mein Tipp, wenn sowas passiert: neu schreiben.

Macht Euch die Mühe und denkt vorher genau darüber nach, was auf den Karten stehen soll, brecht die Informationen auf Schlüsselworte herunter (‚key termes‘). Damit sagt Ihr oft sehr viel mehr als mit zu vielen Worten. Und vor allem, lesen die Leute wenige Worte lieber, einfach weil es schneller geht 😉 Entsprechend überlegt müssen Eure Schlüsselwörter gewählt sein, sie sollten kurz und prägnant sein, spezifisch und klar.

Der Stift, der zum schreiben genutzt wird, ist meistens ein angeschrägter Edding. Damit muss man sich selbst auch erst mal vertraut machen. Welche Seite des Stiftes nutze ich? Wann ist es sinnvoll die breite oder die schmale Seite zu nutzen? Oder ist es manchmal sogar sinnvoll beide zu nutzen, also einen kalligrafischen Aspekt mit reinzunehmen? Ganz ehrlich, ich habe dabei selber nicht viel Erfahrung, aber es macht Spaß solche Dinge zu hören und zu lernen. Daher: probiert es aus. Meine letzten Karten haben echt ne Menge Papier verbraucht, mein Freund wird sich nicht freuen, dass wir wieder neue Karten schneiden müssen…. Ops 😉 Genau, letzteres ist auf jeden Fall ein Tipp von mir: kauft Euch farbiges DIN A4 Papier und schneidet dieses mit Hilfe eines Papierschneidegerätes (was für ein Wort) der Länge nach in 3 Teile. Das ist wesentlich günstiger, als die original Karten zu kaufen. Die billigen Karten haben oft leider weniger intensive Farben.

warum
Einfach weil’s cool ist und Spaß macht 🙂

Okay, fassen wir nochmal die wichtigsten Punkte zusammen:

  • Druckbuchstaben
  • Groß- und Kleinschreibung
  • Öffnungen der Buchstaben beachten
  • Schlüsselwörter
  • maximal 3 Zeilen
  • symmetrische Verteilung (Abstände, Position)

Und, easy, oder? Probiert Euch aus und berichtet von Euren Erfolgen, denn mit guten Karten wird auch ein guter Vortrag zum Erfolg! (Okay, ja, da gehört noch ein guter Redner zu, eine gute Vorbereitung und… und… und… – aber Ihr wisst schon was ich meine…)

 

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