Tusche äh… wozu?

Tusche hört man zwischendurch auch schon mal und nein, Tusche ist keine Tinte. Auch wenn beides mit Federn genutzt wird, um Farbe auf das Papier zu bekommen. Aber nein, gleich sind sie nicht.

Tusche ist ebenso wie Tinte eine Lösung. Die Lösungen sind mit Farbe versetzt. Soweit ist ja alles klar. Bei Tusche handelt es sich um Dispersionen. Äh was, bitte? Wer hat in Chemie aufgepasst? Mein Glanzfach war es ehrlich nicht, aber dank Google kriegt man ja fast alles raus. Dispersion bedeutet Zerstreuung und das ist ein wichtiger Hinweis. Zerstreuung ist Verteilung, aber kein auflösen. In der Chemie bezeichnet man als Dispersion eine heterogene Masse, die so fest verbunden ist, dass man sie nicht oder nur kaum voneinander lösen kann (Zerstreuung).

Was bedeutet das jetzt hier? Tusche ist somit keine homogene Masse, denn die Farbpartikel verbinden sich zwar mit der Flüssigkeit, aber lösen sich nicht auf. Daher haben Tuschen meist auch noch ein Bindemittel zusätzlich.

Das Resultat, was für uns hier wichtig ist, dass Tusche wesentlich farbintensiver ist, als Tinte. Tusche behält die Farbstärke auch länger. Das ist besonders wichtig bei der Unterzeichnung von wichtigen Dokumenten, wobei hier als Alternative die dokumentenechte Tinte besteht. Zeichnungen werden auch häufig mit Tusche gemacht, denn diese sollen ja nach Möglichkeit lange halten.

Soweit, so gut. Warum haben wir dann eigentlich Tinte und Tusche? Ich meine, mal im Ernst, man könnte doch auch einfach nur Tusche verwenden, wenn sie doch intensivere Farben hat und dokumentenecht ist? Ja, theoretisch könnte man das machen, würde aber auch bedeuten, dass wir wieder zurück zur Federhalter und Federkiel müssten und die smarte Erfindung des Tintenleiters nicht mehr nutzen könnten.

Tusche hat auf Grund der Farbpartikel in ihrer heterogenen Zusammensetzung das Problem, dass sich die Farbpartikel absetzen können. Somit wäre der Füller schnell verstopft und dann läuft es mit dem Schreiben wieder weniger rund. Also eher keine Alternative.

Tusche ist großartig, wenn Ihr mit einer Spitzfeder oder anderen Federn im Federhalter schreibt, denn dann schafft man mehr als ein halbes Wort…. Das Problem habe ich ja schon beschrieben…. s. http://nobile-blog.de/2015/12/22/play-and-practise/

 

3 Gedanken zu „Tusche äh… wozu?

  1. Ich musste schmunzeln bei diesem, Deinem Exkurs, liebe Maike. Danke, für den tinitigen Ausflug in die Schulzeit 🙂 Ach und auch Dir noch ein schönes neues Jahr und möge es nach Deinen Vorstellungen gelingen.
    Viele Grüße
    Anja

    1. 🙂 manchmal ist die Erinnerung an die Zeit doch schön, freut mich, dass es Dir ebenso geht 😉
      Auch dir noch ein gutes neues Jahr!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.