Line of Universal Beauty

Die ‚Line of universal beauty‘ ist ein wichtiges Element in der Kalligraphie. So richtig erklärt wird sie nur auf wenigen Kanälen. Daher möchte ich diesen Pool vergrößern. Die Linie der universellen Schönheit wie sie auf deutsch heißt, ist schon von Leonardo da Vinci erkannt worden. Wen überrascht es? Nett zu wissen, aber es erklärt nicht, was diese Linie denn jetzt ist, und was sie ausmacht. Ganz im Allgemeinen bezeichnet diese Linie eine Wellenform, da sie dem Wasser nachempfunden ist. Eine Form, die an Bewegung und Eleganz erinnert, die Lebendigkeit ausstrahlt.

All das wollen wir ebenfalls in der Kalligraphie ausdrücken, entsprechend ist die Line of universal beauty für uns auch sehr wichtig. Jetzt wird es spannend,

ich habe gerade erwähnt, dass diese Linie wie eine Welle beschrieben wird, eine S Form. Aber in der Kalligraphie bleibt es eine gerade Linie. Sie wirkt lediglich wie eine Welle. Verwirrt? Ja, war ich auch. Keine Panik, es ist gar nicht schwer: Die Kalligraphie folgt relativ ’strengen‘ Regeln der Geometrie. Die Linien sollten kongruent sein, dass ist mit einer wellenförmigen Linie schwerer zu erreichen als mit einer geraden Linie. Dazu kommt, dass die wellenform auch sehr unruhig wirken kann, wenn sie wie in der Kalligraphie vielleicht kleiner gehalten und umgeben von weiteren Strichen ist. Daher ist das Ziel, diese Line of universal beauty ganz dezent zu halten, und dennoch ihre Wirkung zu erhalten.

Wichtige Grundsätze: die Linie geht von rechts oben nach links unten in einem Winkel von 55°. Dazu gibt es rein geometrisch einen waagerechten Strich an der rechten oberen Kante nach rechts und an der linken unteren Kante nach links. Das ist reine Geometrie. Jetzt kommt das Interessant: Die Kanten werden später weicher gezeichnet, so dass sie abgerundet werden. Das Besondere an dieser Linie in der Kalligraphie ist, dass die Mitte, etwa 1/3 ist verdickt. Dadurch wirkt die Linie wellenförmig, obwohl sie gerade ist. Wahnsinn, oder? Vor der Verdickung und nach der Verdickung ist etwa 1/6 jeweils als Übergang.

Wichtig ist, dass die Linie mit Gefühl gezeichnet wird. Werde nicht nach unten hin ausschweifend vom Tempo, denn dann kannst Du die Linie nicht mehr kontrollieren, aber genau das ist ja der Plan. Die Linie soll ausgeglichen sein, der untere Teil soll nicht größer werden als der obere Teil.

Das ist nicht so einfach und muss natürlich geübt werden. Wie ich das mache, berichte ich nächste Woche Freitag. Lass die Theorie erstmal sacken. Das hilft ungemein bevor man anfängt! Hab noch einen schönen Tag 🙂

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