Federhalter – oblique oder normal?

Für Federn gibt es im wesentlichen 2 verschiedene Federhalter: den Obliquehalter, mit angeschrägten Federeinsatz und den normalen geraden Federhalter. Gibt es da ein besser oder schlechter? Ein zu empfehlen für den Anfänger?

Nein, ich glaube nicht. Es gibt Kalligraphen, die bevorzugen den einen und die anderen den anderen. Wie immer also. Ich habe mich als Anfänger nach genau diesen Dingen umgesehen. Immer die Frage im Hinterkopf, was mir das Erlernen der Kalligraphie vereinfacht. Der Federhalter ist wichtig, aber mit welchem Du Dich wohler fühlst, musst Du ausprobieren.

Der Obliquefederhalter wird gerne empfohlen, da durch die angeschrägte Federhalterung, die Stifthaltung nicht verändert werden muss. Das stimmt so nicht ganz. Der Obliquehalter erleichtern es Dir, die englische Kalligraphie in der Schräglinie zu halten, da die Feder automatisch einen schrägen Winkel zur Grundlinie hat. Aber die Stifthaltung sollte sich, wenn man es ganz genau nimmt auf jeden Fall verändern, sobald Du kalligraphierst, damit Du den Druck auf die Feder optimal ausüben kannst. Aber dazu komme ich später in einem anderen Artikel.

Der Obliquefederhalter erleichtert also erstmal den Schreibwinkel der Feder, um besser und stabiler in einem 45-78° Winkel zu schreiben. Wenn Du beim Schreiben normalerweise Deine Buchstaben sehr gerade, oder sogar leicht nach links geneigt schreibst, dann wird Dir dieser Federhalter helfen.

Schreibst Du allerdings generell schon eher schräg nach rechts geneigte Buchstaben, dann wirst Du weniger Effekt des Federhalters spüren. Manch einer berichtet, dass der Obliquefederhalter ebenfalls die Druckausübung auf die Feder erleichtert. Das konnte ich für mich nicht feststellen. Eine veränderte Hand-Arm-Haltung ist dabei erfolgreicher, da in der Kalligraphie die Muskeln anders beansprucht werden, als beim normalen schreiben. Aber das kannst Du hier noch mal nachlesen.

Der gerade Federhalter ist aus meiner Sicht genauso hilfreich, vor allem, wenn Du wie eben gesagt schräg nach rechts geneigt schreibst. Außerdem fallen mir die Schnörkel und Bögen mit dem normalen Federhalter sehr viel leichter, weil ich die Feder besser steuern kann. Er gibt mir somit wesentlich mehr Kontrolle. Gleichzeitig bin ich sehr frei in der Beweglichkeit, weil die Ecke am Ende nicht da ist.

Wie gesagt, es gibt kein richtig oder falsch. Ich rate Dir, beides auszuprobieren und Deinen Bauch entscheiden zu lassen, welcher Federhalter für Dich besser ist. Denn dann erreichst Du auch die besten Ergebnisse.