Kalligrafisches Nageldesign?

Skurriles Titelbild für einen Blog, der sich mit schreiben und Kalligraphie beschäftigt? Nein, keineswegs, ein kleines Experiment, das sich mit Nageldesign und kleiner FingerSchrift beschäftigt. Wahnsinn, was man alles machen kann. Ich bin ehrlich keine Größe in Nagellack auftragen und tragen, geschweige denn in Nageldesign. Aber wenn selbst ich dieses Design hinkriege, dann kriegt es auch jederandere hin.

Alles, was man braucht, seht Ihr auf dem Titelbild: Unterlack, einfarbiger Nagellack (bei mir ein Nude Ton), Zeitungsschnipsel, Wattepads, Überlack und Desinfektionsmittel / Essig / Alkohol / oder wie in meinem Fall Mundwasser. Ihr beginnt, indem Ihr den Unterlack auf Euren Nagel auftragt. Sobald dieser getrocknet ist, kommt der farbige Lack. Wie bei jedem anderen farbigen Lack, am besten 2 Schichten. Selbstverständlich könnt Ihr jede Farbe verwenden, ursprünglich hatte ich an weiß gedacht, damit es richtig schön deutlich wird, aber dann habe ich mich doch für den Nude Ton entschieden, weil der das ganze etwas weicher macht und mehr nach ‚Zeitung‘ aussehen lässt. Aber wie gesagt, Ihr könnt jede Farbe verwenden. Wenn der Lack trocken ist, und zwar richtig trocken (also Mädels, ihr benötigt pro Schicht mindestens 10-20 Minuten!), könnt Ihr beginnen die Schrift auf den Nagel zu bekommen.Zeitung auf Nagel Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten, ich habe mich für die – meiner Meinung nach – sauberste entschieden. Das / den (?) Wattepad habe ich mit dem Mundwasser beträufelt, er sollte gut feucht sein, fast schon nass. Nägel weiß

Den Zeitungsschnipsel habe ich auf den Nagel gelegt und mit dem Wattepad festgehalten und gut angedrückt. Das müsst Ihr für mindestens 30 Sekunden halten, anso
nsten ist die Schrift nur zu erahnen… Alternativ könnt Ihr auch den Nagel ins Mundwasser (oder was Ihr von oben erwähnt nehmen wollt) tauchen und im Anschluss den Zeitungsschnipsel draufdrücken, oder Ihr macht den Zeitungsschnipsel nass und legt Ihn dann auf den Nagel. Aber passt auf, dass Euch die Zeitung nicht in Fetzen reißt oder am Nagel kleben bleibt. Beides ist bestimmt nicht gut. Mit der von mir gewählten Methode ist mir nichts von beidem passiert. Lediglich die Dauer des Andrückens war am Anfang zu gering, deswegen sind die ersten Finger links auch etwas undeutlicher beschriftet 😀


Zum Schluss gibt es noch eine Schicht Überlack und nach dem Trockenen….. Feeeeertig.Nägel

Eine sehr witzige Idee, die ich in diversen Ausführungen bei Youtube gefunden habe. Je nach Nagellackfarbe kann es unauffällig sein oder sehr auffällig, wie es Euch gefällt. Aber ein Hingucker ist es auf jeden Fall, oder was sagt Ihr?

Ich darf nicht schlafen…

Auf den ersten Blick ein anderes Thema oder was? Nein, selbst diese Überschrift hat mit Schreiben zu tun. Es geht um das Buch ‚Ich. Darf. Nicht. Schlafen‘ von S.J. Watson. Das habe ich letztens gehört und ich kann Euch nur empfehlen es zu lesen oder zu hören. Es geht in dem Buch um eine Frau – Christine – Mitte 40, die jeden morgen aufwacht und sich für 20 hält. Ihr könnt Euch vorstellen, dass die erste Begegnung im Spiegel am Morgen für sie sehr seltsam ist. Dazu kommt, dass neben ihr im Bett noch ein Mann liegt, den sie – natürlich – nicht kennt. Es ist ihr Ehemann Ben, falls Ihr Euch das jetzt fragt. Dieser gibt ihr morgens immer eine kurze Zusammenfassung, was passiert ist, wer er ist und wo sie sind. Christine ist also vollkommen abhängig von ihm, denn sobald sie am nächsten Morgen erwacht, hat sie alles wieder vergessen. Und so grüßt täglich das Murmeltier. Das muss man sich mal vorstellen, mit knapp 20 ist man ja erst in der Findungsphase, das heißt wo man später mal landet, mit welchem Beruf, Ziel, Interessen und so weiter ist noch gar nicht klar, man muss es in den nächsten Jahren noch rausfinden. Stellt Euch mal vor, euch fehlen die Jahre zwischen 20 und jetzt. Das muss die Hölle sein. Aber weiter zum Buch, Christine findet ein Tagebuch, das voll mit ihrer Schrift ist und sie beginnt zu lesen… und es unterscheidet sich von der Geschichte, die ihr Mann Ben erzählt. Wer sagt die Wahrheit? Wie geht Christine mit ihrer Entdeckung um? Findet sie die Wahrheit heraus? Was ist mit Ihr passiert und wer ist sie wirklich? Und natürlich: was ist die Wahrheit? Was passiert, wenn sie am nächsten Morgen erwacht? Eine spannende Story, der man sehr gut folgen kann und bei der man selbst zwischenzeitlich merkt, dass man auf der falschen Fährte ist.

Warum präsentiere ich Euch dieses Buch wohl? Es geht mal wieder um die Wichtigkeit von schreiben. Das geschriebene Wort ist Christines einziger Anhaltspunkt, der nicht verändert werden kann, der nicht durch den Tonfall oder Gesichtsausdruck gewertet wird. Die Dokumentation von, ja von was wohl? Tatsachen? Fakten? Gefühlen? Erlebnissen? Wer weiß, ich werde es Euch bestimmt nicht verraten… spoiler 😉 Das ganze Buch dreht sich zum einen natürlich um die Story, die Suche nach der Wahrheit, aber ein fester Drehpunkt ist das Schreiben. Ohne dieses, könnte es das Buch gar nicht geben, die Geschichte. Und wenn Ihr es lest oder hört, dann merkt Ihr nochmal sehr deutlich, wie wichtig Schreiben sein kann – und für mich ist.

Schreibt mir doch mal, wie Euch das Buch gefällt. Mich würde Eure Meinung interessieren.

Vielen Dank an den Argon Verlag, der mir das Titelbild für meinen Beitrag bereitgestellt hat.

Pilot Parallel Pens für Linkshänder?

Ich habe auf meine Beiträge zu den Pilot Parallel Pens und dem Praxistest die Frage erhalten, ob diese auch für Linkshänder geeignet sind. Nun, ich bin kein Linkshänder – wenn ich an die Kreativität und die Verschaltung der Hirnhälften denke tut mir das auch manchmal tatsächlich leid 😉 – aber, meine Versuche scheitern kläglich. Deswegen habe ich mich dann bei Pilot selbst direkt erkundigt und die Antwort lautet: JA!

Damit Ihr seht, dass das nicht einfach aus Marketing Gründen dahergesagt wurde, habe ich auch ein paar Videos von Linkshändern für Euch:

When a left-handed wants to write blackletter = top to bottom. #handlettering #lettering #blackletter #leftylettering #lefty

A video posted by Jesper Frederik Emil Hansen (@klahr_dk) on

Wie man unschwer erkennen kann, ist die Lage des Blattes verändert, aber ich denke, dass Linkshänder das kennen, sobald sie mit Füller und Tinte schreiben müssen, da sie sonst die frische Tinte sofort mit ihrer Hand unfreiwillig verwischen… Probiert es aus, von der Feder her sind die Pilot Parallel Pens auf jeden Fall für Links- und Rechtshänder geeignet. Wenn Ihr Euch fragt, wo Ihr die am besten herbekommt, habt Ihr natürlich die Möglichkeit diese bei Pilot selbst zu bestellen, aber auch von Amazon bekommt Ihr sie her und natürlich ebay und diversen anderen Anbietern… Viel Spaß dabei!

[Quelle Titelbild: flickr.com, Steve CzajkaPilot Parallel Calligraphy Pens‚]

 

 

 

Ein Geschenk…

Letztens kam ein Paket bei mir an, an mich adressiert, obwohl ich nichts bestellt hatte. Nun, das ist nicht so ungewöhnlich, da mein Freund häufiger Dinge auf meinen Namen bestellt, damit ich diese, wenn keiner die Pakete annehmen kann, auch ohne Probleme bei der Post für ihn abholen kann. Versucht mal die Unterschrift für eine Vollmacht zu bekommen, wenn der Betreffende gerade in Mailand sitzt…

Jedenfalls habe ich ihm geschrieben, dass ich glaube für ihn sei ein Paket angekommen. Da mein Name drauf stehen würde, sollte ich es aufmachen war die Antwort. Und was soll ich sagen? Es war ein Füller drin… ich habe mich ja so gefreut. Ja, gut, ich weiß, das es nicht schwer ist, mich dazu zu bringen, mich zu freuen – ich bin einfach ein fröhlicher Mensch. Entsprechend leider manchmal auch naiv, so denke ich zum Beispiel, dass alle Menschen gut sein müssen und dass man Kalligraphie leicht lernen kann. Letzteres ist nicht der Fall, das kann ich Euch sagen.

Aber dieser neue Füller hat eine relativ flexible Feder, nicht zu vergleichen mit einer vintage nip denke ich, noch habe ich keine probieren können, aber wesentlich weicher als die normalen Schreibfedern, die wir im Lamy und Pelikan für den Alltagsgebrauch finden. Somit komme ich jetzt in den Genuss, mal mit den Federbreiten zu spielen. Also mein großes Ziel 🙂 Der Füller kann mit Tinte via ein Kolbenähnliches System befüllt werden. Man muss nicht drehen, sondern pumpt die Tinte in das Innere hinein. Der Füller ist von Pens N More ein 15021 Clear Ahab Flex.

Ich freue mich riesig darüber 🙂 Kann es kaum erwarten anzufangen den Füller auszuprobieren. Danke, danke, danke!

Nicht lesen und schreiben können… 3

Und weiter geht’s: lesen und schreiben können hat ja seinen Ursprung im Gehirn. In den letzten Beiträgen kam schon raus, dass es Hirnverletzungen gibt, die das Lesen und Schreiben beeinträchtigen. Zum einen gibt es 2 bekannte Sprachzentren: das Wernicke Sprachzentrum ist für das Sprachverständnis zuständig und das Broca Sprachzentrum, welches für unsere Sprachproduktion verantwortlich ist. Ihr könnt Euch sicher vorstellen, wie schwer es ist, wenn eines dieser Zentren oder gar beide betroffen sind. Meist bedingt durch neurologische Störungen nach einer Hirnblutung oder ähnliches. Entweder versteht man nichts mehr oder man versteht und kann sich selbst nicht mehr ausdrücken. Natürlich gibt es da noch eine ganze Menge Unterformen, wie zum Beispiel repetitive Muster, in denen jemand immer wiederholt, was ein anderer sagt oder immer wieder dasselbe Wort sagt und glaubt, er würde normal sprechen. Da sind Missverständnisse vorprogrammiert, die zum einen furchtbar und doch auch wieder witzig sein können. Wenn man in diesen Bereichen arbeitet, muss man auch immer die witzige Seite sehen, denn sonst geht man daran irgendwann kaputt.

So bekommt man teilweise unfreiwillige Liebeserklärungen wie: ‚Ich bringe Sie jetzt besser ins Bett, meine Liebe‘ Antwort: ‚Ich liebe Dich auch‘.

Wenn jemand auf Grund einer Hirnblutung die Leitungsbahnen zwischen des sekundären visuellen Cortex und dem Sprachkodierenden Interpretationskanal unterbricht, ist die Lesefähigkeit beeinträchtigt, obwohl man die Buchstaben erkennen und benennen kann. Hier zeigt sich, dass Lesen mit dem Interpretationskanal zusammenhängt. Diese Störung nennt sich Alexie.

Unter Agrafie bezeichnet man übrigens die Unfähigkeit Wörter zu schreiben.