Kopieren beim Kalligraphieren – Erlaubt oder No-Go?

Wenn bei Instagram unterwegs ist, findet man viele Kunstwerke und bei nicht wenigen kommt der Gedanke: Das möchte ich auch machen, gefällt mir gut. Die nächste Aktion ist klar, man setzt sich hin, macht es nach und postet es bei Instagram.  Und dann passiert es, dass die Viewer sich denken, hmh, das habe ich doch schon mal gesehen. Das Problem dabei ist unter anderem, dass man meistens das Werk, das man zuerst sieht als das Urbild ansieht. Aber vielleicht stimmt das gar nicht?!

Darf man jetzt nichts mehr nachahmen? Oder gar posten? Vielleicht hemmt es Dich sogar bei Deinen eigenen Werken, denn es könnte ja jemand anders schon mal was in dieser Form gemacht haben? So viele Fragen.

Zugegeben, ich habe dieses Gefühl noch nicht gehabt oder vermittelt bekommen. Aber ich habe durchaus mitbekommen, dass Ideen von Künstlern, die ein entsprechendes Gewerbe zum Verkauf ihrer Werke haben, von anderen nachgemacht worden sind. Das Problem hierbei war, dass diese Person die Ideen als ihre eigenen ausgegeben hat. Das geht natürlich nicht. Wir wissen alle um das Thema Bildrechte. Doch die Frage bleibt: wie geht man damit um?

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Zuerst einmal, selbstverständlich kann und darf man von anderen kopieren. Gerade als Anfänger ist es hilfreich, da man sich schon genug auf die Technik konzentrieren muss. Aber auch erfahrene Künstler können die Technik des Kopierens nutzen, um ihre Fähigkeiten zu erweitern. Hier gilt jedoch folgendes zu beachten: den Urheber, von dem Du kopiert hast solltest Du erwähnen. Das ist zum einen in den Bildrechten so festgelegt und vor allem hat es auch etwas mit Stil und Respekt zu tun. Man respektiert die Arbeit des anderen so sehr, dass man es selber auch machen möchte. Das sollte man dieser Person auch mitteilen. Auf Instagram geht es sehr leicht, der Satz inspired by @mitNamenDavor oder die Person auf dem Bild markieren und schon ist das erledigt. Aber auch in einem Blog sollte man die Herkunft erwähnen.

Es gibt einen Weg, der Dich aus meiner Sicht vor direkten Kopien bewahrt. Wenn Dir ein Bild gefällt, dann schau es Dir intensiv an. Dann schließe es und mache für ein paar Minuten was anderes, höre Musik, gehe in Dich, was Dir gefällt. Nach etwa einer halben Stunde kannst Du an den Schreibtisch zurück gehen. Schau Dir das Bild auf keinen Fall nochmal an. Du behältst im Gedächtnis, was Dir gefällt. Alles andere machst Du mit Deinem eigenen Stil und schon bekommt das Werk eine völlig neue Perspektive. Natürlich klappt es nicht immer, und manchmal sieht man trotzdem noch eine starke Ähnlichkeit. Aber auch da passt der Hinweis inspired by @xxxxx wieder.

Kopieren ist kein No-Go. Den Urheber nicht zu erwähnen, das schon. Vergiss nicht, dass Ideen wertvoll sind, dass manche davon leben müssen und dass man die Leistung anderer anerkennen soll. Am besten stellst Du Dir immer die Frage, wie Du Dich fühlen würdest, wenn jemand Deine Idee als seine eigene ausgibt. Wenn Du dann die Person so kennzeichnest, wie Du es Dir für Dich selbst gewünscht hättest, kann nichts schief gehen.

Und zu guter Letzt gibt es immer noch die Möglichkeit die Person zu fragen, ob Du es mit dessen Nennung veröffentlichen darfst.

Bedenke bitte, dass es sich in diesem Beitrag um die Handhabung nichtgewerblicher Werke geht. Willst Du diese Werke verkaufen, dann musst Du Dich noch sehr viel genauer mit dem Urheberrecht auseinandersetzen.

[Quelle Titelbild: www.unsplash.com von Ben White benwhitephotography]

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