Von der Kopie zum eigenen Werk – Bewusstes Verändern

Letzte Woche warst Du hoffentlich erfolgreich experimentell. Wie hat es geklappt?

Wie versprochen hier ein paar Ansatzpunkt, wie Du ein Werk bewusst verändern kannst.

1. Strichlänge und -dicke variieren

Jeder Strich unserer Buchstaben kann verändert werden. Du kannst Striche verlängern oder verkürzen, sie können steil und gerade oder auch sanft und geschwungen sein. Die Strichbreite kann dicker oder dünner werden. Allein das wird ein und dasselbe Werk ganz anders aussehen lassen. Spielerisch, ernst, romantisch… es gibt so viele Möglichkeiten…

 

2. Platz verändern

Der Platz zwischen einzelnen Buchstaben kann vergrößert oder auch verringert werden. So sieht ein Werk vielleicht gedrungener, enger oder weitläufig, dominanter aus. Du kannst damit Freiheit ausdrücken, genau so wie Enge oder Traurigkeit.

3. Verzierungen

Verzierungen… ein großes Thema. Du kannst sie hinzufügen oder wegnehmen. Sie können über Farben geschehen, über Schnörkel, fiktive Formen oder Blumen oder was immer Dir einfällt. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten. Aber, setze sie mit Bedacht ein, damit Dein Werk ausgeglichen bleibt. Vermeide Überladung.

Von der Kopie zum eigenen Werk – Vorwort

Von der Kopie zum eigenen Werk – Ansehen

Von der Kopie zum eigenen Werk – Kopieren

Von der Kopie zum eigenen Werk – Verändern

Von der Kopie zum eigenen Werk – Verändern

So, Du hast Dir nun ein inspirierendes Werk angesehen und kopiert. Jetzt sollte es noch zu Deinem eigenen Werk werden. Bring Deine eigene Note rein. Dazu hilft es Dir erst einmal Abstand zu nehmen. Lass nach der Kopie etwas Zeit vergehen und dann setze Dich hin und kreiere es ohne Dir das Original oder die Kopie noch einmal anzusehen. Das ist wohl der inuitievste Weg um Dein eigenes Werk zu schaffen. Auch wenn es nicht so leicht ist, wie es klingt. Etwas im Kopf zu haben und auf das Papier zu bringen ist nicht einfach, wie Du sicher weißt. Und gerade wenn man weiß, wie schnell man an das Original kommt, kann man doch mal eben einen kurzen Blick darauf riskieren… man will ja nichts falsch machen. Außerdem könnte es ja sein, dass das neue Werk nicht mehr so schön aussieht, wie das andere?!

DON’T PANIC

Etwas Neues zu schaffen ist immer anders als das Original. Es ist nicht schlechter, es ist nur anders. Sei mutig und trau Dich. Eine Kopie und mag sie noch so schön sein, wird niemals Dein Innerstes ganz zufrieden stellen. Deine Hand wird beim zeichnen schon wissen, was sie tut, schalte den Kopf mal aus und lass Dich treiben. Es wird immer welche geben, die Deine Werke kritisieren, aber darauf kommen noch mal dreimal so viele, die Deine Werke toll finden. Und letzendlich kommt es nur auf Dein Gefühl an. Wenn Du zufrieden bist, dann war es alles wert.

Deswegen hier noch ein Tipp für Dich: vergleiche Dich nicht mehr mit dem Original, es ist eine Inspiration, eine Stütze für Dich, nichts gegen das Du antrittst.

Natürlich gibt es auch noch die bewusste Veränderung, aber dazu gibt es nächste Woche mehr. Ich möchte, dass Du mal versuchst ohne Deinen Kopf zu arbeiten, lass Dich wie gesagt mal treiben. Sieh es als Experiment 😉

Bisher erschienen:

Von der Kopie zum eigenen Werk – Vorwort

Von der Kopie zum eigenen Werk – Ansehen

Von der Kopie zum eigenen Werk – Kopieren

[Quelle Titelbild: Photo by Nathan Anderson on Unsplash]

Von der Kopie zum eigenen Werk – Vorwort

In der Kunst wird nicht alles aus dem eigenen Gedankengut hergestellt. Man lässt sich inspirieren, von anderen Menschen, Situationen oder auch von anderen Werken. In der Kalligraphie ist es nicht anders, schließlich ist auch sie Kunst. Gerade durch Instagram wird man sehr viel inspiriert. Es gibt so viele tolle und begabte Kalligraphen. Das kennst Du sicher auch: Du siehst ein Bild und denkst wow, geil, das muss ich auch mal machen. Und nun? Es gibt natürlich 2 Möglichkeiten:

  1. Abmalen, kopieren

Das ist natürlich das Leichteste. Aber bedenke hier bitte, dass Du die Person, bei der Du es gesehen hast auch entsprechend benennst oder auch bei komerziell tätigen Kalligraphen bevor Du es postest oder weitergibst fragst. Über dieses Thema habe ich hier ebenfalls schon geschrieben, Kopieren beim Kalligraphieren – Erlaubt oder No-Go?

Es gibt natürlich noch eine zweite Möglichkeit, wie Du Dir sicher schon gedacht hast. Diese benötigt etwas mehr Aufmerksamkeit und Arbeit, aber kann zu wunderschönen Ergebnissen führen. Ich zeige Dir in den nächsten 3 Wochen, wie ich dabei vorgehe.

2. Mach was eigenes daraus

Zu diesem Punkt gehören aus meiner Sicht wenigstens 3 Schritte: Ansehen, Kopieren, Verändern. Nächsten Freitag geht es mit dem Punkt ansehen los. Lass Dich darauf ein, es wird Dir helfen noch mehr schöne Werke zu erstellen und Dich selbst mehr zu entdecken.

[Quelle Titelbild: Photo by Matthew Hamilton on Unsplash]