Stifte Teil I – der Bleistift

Zum schreiben gehören Stifte, da man in der Grundschule mit dem Bleistift beginnt und Bleistifte für viele verschiedene Bereiche eingesetzt werden, berichte ich heute davon. Wie ein Bleistift aussieht weiß jeder, eine meist sechseckige Form aus Holz in deren Mitte eine graue Mine liegt. Diese Mine besteht aus einem Gemisch aus Ton und Graphit, je höher der Graphitanteil (20 bis 90%), desto weicher der Bleistift und je mehr Ton, desto härter im Umkehrschluss. Die Härtegrade werden neben dem höheren Tonanteil noch durch die Dauer der Brennhitze und Brennzeit definiert. Diese Unterschiede werden besonders bei Künstlern oder denen, die es werden möchten genutzt, da man wunderbare Schattierungen machen kann… Je weicher der BleisBleistifte HB bis 8Btift, desto dunkler die Schrift und leichter verwischbarer. Das macht großartige Effekte bei Skizzen und erst recht bei Bleistiftzeichnungen. Die weichen Bleistifte muss man nur leicht über das Papier bewegen und schon erreichen wir einen enormen Abrieb der Kristallstruktur des Graphits. Man glaubt kaum, dass es in der Theorie nur den Bleistift dazu braucht, oder? In Europa haben wir 9B als weichsten Bleistift und 9H als Härtesten. Die harten Bleistifte benötigen mehr Druck, um einen Abrieb zu erhalten. Der Abrieb ist wesentlich weniger und heller, dadurch auch nicht mehr verwischbar. Er eignet sich also gut, um Konturen zu zeichnen und harte Kanten zu erhalten. Die Bleistifte bis Härte 3H kann man noch relativ gut wegradieren, da sie hell sind und noch wenig Druck benötigen, darüber hinaus ist der Abdruck schon zu sehr im Papier eingdrückt. In der anderen Richtung lassen sich die Stifte bis 4B ganz gut wegradieren, alle weicheren zeigen starke Verschmierungen. Die meisten von uns benutzen den Stift der Härte HB, also mittelweich, den hatte jeder schon in der Hand, mittlerer Druck ist nur nötig, aber kaum verwischen ist möglich.Wenn ich die Zeit und Muße habe, male und zeichne ich auch gerne. Ich bin weit davon entfernt ein Künstler zu sein, aber es macht Spaß – und in Landschaften bin ich gar nicht schlecht. Meine Favourites sind die Pastellkreide und Acrylfarben, aber für Skizzen nutze ich Bleistifte.Bleistift Ich bevorzuge dabei die weichen Bleistifte, 2B, 4B, 6B und 8B, so kann ich Schatten erzeugen und darüber verdeutliche ich Kanten. Wie ist das bei Euch? Wenn ihr es noch nicht gemacht habt, rate ich Euch in einen Schreibwarenladen zu gehen – ich erwähnte ja schon mal meine Vorliebe dafür – und probiert die Bleistifte aus, findet Euren Bleistift heraus!!

Der Name Bleistift ist übrigens aus einem Irrtum heraus entstanden, wusstet Ihr das? Ich nicht, aber früher ging man davon aus, dass die Mine Bleierz (Galerit) enthielt und daher der Name. Trotz schneller Aufklärung hat sich das nicht geändert. Die Graphitstifte, die heute spezifisch so bezeichnet werden, sind ebenfalls Bleistifte, allerdings bestehen sie meist komplett aus dem Ton-Graphit-Gemisch und verzichten so auf den Holzschaft. Mit denen schreibt es sich ebenfalls sehr gut, leider habe ich bisher nur einen harten und einen der Weiche 2B ausprobiert, somit kann ich noch nicht viel über einen Unterschied sagen, falls es wirklich einen gibt. Vielleicht ist es auch nur Psyche??

Früher gab es noch keine verschiedenen Härtegrade, im 13. Jahrhundert wurden Bleigriffel verwendet und um verschiedene Effekte zu erzielen, musste man damals das Papier verschieden präparieren.

Für technische Zeichnungen nutzt man meistens Druckbleistifte. Hier ist die Mine einzeln zu kaufen in den Stärken 0,2 bis 1,18mm. Diese werden in einen Kugelschreiber ähnlichen Schaft (meist aus Kunststoff) gesteckt und dann per Knopfdruck durch eine Öffnung nach außen gebracht. Der Vorteil hier, ist dass die Spitze nicht so stark abnimmt, also stumpf wird, wie bei normalen Bleistiften. Das ist bei technischen Zeichnungen sehr wichtig, viele kennen das selbst aus dem Matheunterricht. Geometrie war mit diesen Stiften viel leichter darzustellen, da man keine Zeit mit andauerndem anspitzen verlor. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich die Stiftlänge nicht verändert. Je kürzer ein Stift, desto schwerer wird schreiben und zeichnen damit. Aber auch hier hat die Wissenschaft etwas getan und Bleistiftverlängerungen hergestellt, wird der Bleistift zu kurz, kann man ihn kurzerhand dort einspannen. Oder auch von Beginn an, um einen billigen Bleistift aufzuhübschen oder aufzuwerten. Jedem wie es ihm beliebt…

[Quelle Titelbild: flickr.com Evolution I von ka jo]

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