Die Stifthaltung der Kalligraphen

Über die Stifthaltung von Kalligraphen wird viel gesprochen, leider oft ohne etwas zu sagen. Sie ist wichtig. Sie darf nicht verkrampft sein, das Handgelenk soll bitte schweben, aber bitte halte gleichzeitig den Stift kontrolliert. Kippe die Hand, damit Druck auf die Feder ausgeübt werden kann. Solche Aussagen habe ich oft gefunden und in der Tat hat es mich viel Zeit gekostet, um mehr Details zu erfahren. Die möchte ich Dir natürlich nicht vorenthalten.

Einmal vorne weg: die Stifthaltung, die ich Dir hier erkläre, ist nicht die einzig Wahre und niemand muss sie ausführen. Man kann wunderschöne Kalligraphie mit ganz anderer Haltung erschaffen. Aber in Anbetracht der ganzen Informationen, die man über die Stifthaltung, das Handgelenk und den Arm bekommt, möchte ich diese sinnvoll zusammen bringen.

In der Kalligraphie ist ein freies Handgelenk wichtig, um verschiedene Muskeln schnell ansteuern zu können. Daher soll es nach Möglichkeit schweben, um diese Freiheit zu gewährleisten. Gleichzeitig ermöglicht das schwebende Handgelenk auch eine gewisse Stabilität im Handgelenk zu halten, ohne die Beweglichkeit einzuschränken. Wenn nur das Handgelenk schwebt, fehlt mir persönlich die komplette Kontrolle über die Feder und kleine Buchstaben sind überhaupt nicht möglich. Außerdem sollte in der Kalligraphie möglichst flüssig geschrieben werden und der Arm nicht andauernd auf dem Tisch versetzt werden. Mit einer normalen Stifthaltung ist der Bewegungsradius sehr klein, meist nur einige Worte, bis die Position verändert werden muss. Die Stifthaltung, die ich Dir heute zeige, ermöglicht Dir einen großen Bewegungsradius, viel Freiheit und gleichzeitig Kontrolle und Stabilität.

Zuerst wird der Ellbogen Deines Schreibarms auf dem Tisch abgelegt, die Hand zeigt noch zur Decke. Dann senke den Unterarm herab, bis Dein kleiner Finger und der Ringfinger den Tisch berühren. Achte darauf, dass Dein Handgelenk die Tischplatte nicht berührt. Der kleine und der Ringfinger stabilisieren Dich zusammen mit dem Ellbogen auf dem Tisch und ermöglichen Dir dadurch einen größeren Bewegungsradius. Nun fehlt nur noch eine Änderung, um Kontrolle über die Feder zu erhalten: lege die Feder in Deine Hand, wie Du es gewohnt bist. Nun schiebe den oberen Teil des Federhalters nicht in die Beuge zwischen Daumen und Zeigefinger, sondern über den Knöchel des Zeigefingers hinaus.

Und damit hast Du eine sehr elegante Stifthaltung, die allen Kriterien gerecht wird und praktikabel ist. Aber natürlich muss man sie üben, die Haltung alleine macht keinen Kalligraphen aus Dir. Aber mit ihr zu üben bringt Dich noch ein Stück näher.

Ich hoffe, ich konnte Dir nun das Rätsel der Stifthaltung etwas entwirren. Du findest auf Youtube einige Videos dazu, allerdings meist auf Englisch. Ich verlinke Dir meine Favoriten hier und hier.

Wenn Du es ausprobierst: Du wirst in Deine alte Haltung immer wieder zurückfallen. Das passiert mir ebenfalls. Mein einziger Tipp dazu: erwisch Dich selbst, korrigiere Dich und mach weiter. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, es ist Training.

weitere Beiträge zum Thema:

Haltung – der erste Schritt zur Kalligraphie

Zum schreiben braucht man Muskeln

Das Papier und Dich richtig positionieren

Federhalter – oblique oder normal?

Für Federn gibt es im wesentlichen 2 verschiedene Federhalter: den Obliquehalter, mit angeschrägten Federeinsatz und den normalen geraden Federhalter. Gibt es da ein besser oder schlechter? Ein zu empfehlen für den Anfänger?

Nein, ich glaube nicht. Es gibt Kalligraphen, die bevorzugen den einen und die anderen den anderen. Wie immer also. Ich habe mich als Anfänger nach genau diesen Dingen umgesehen. Immer die Frage im Hinterkopf, was mir das Erlernen der Kalligraphie vereinfacht. Der Federhalter ist wichtig, aber mit welchem Du Dich wohler fühlst, musst Du ausprobieren.

Der Obliquefederhalter wird gerne empfohlen, da durch die angeschrägte Federhalterung, die Stifthaltung nicht verändert werden muss. Das stimmt so nicht ganz. Der Obliquehalter erleichtern es Dir, die englische Kalligraphie in der Schräglinie zu halten, da die Feder automatisch einen schrägen Winkel zur Grundlinie hat. Aber die Stifthaltung sollte sich, wenn man es ganz genau nimmt auf jeden Fall verändern, sobald Du kalligraphierst, damit Du den Druck auf die Feder optimal ausüben kannst. Aber dazu komme ich später in einem anderen Artikel.

Der Obliquefederhalter erleichtert also erstmal den Schreibwinkel der Feder, um besser und stabiler in einem 45-78° Winkel zu schreiben. Wenn Du beim Schreiben normalerweise Deine Buchstaben sehr gerade, oder sogar leicht nach links geneigt schreibst, dann wird Dir dieser Federhalter helfen.

Schreibst Du allerdings generell schon eher schräg nach rechts geneigte Buchstaben, dann wirst Du weniger Effekt des Federhalters spüren. Manch einer berichtet, dass der Obliquefederhalter ebenfalls die Druckausübung auf die Feder erleichtert. Das konnte ich für mich nicht feststellen. Eine veränderte Hand-Arm-Haltung ist dabei erfolgreicher, da in der Kalligraphie die Muskeln anders beansprucht werden, als beim normalen schreiben. Aber das kannst Du hier noch mal nachlesen.

Der gerade Federhalter ist aus meiner Sicht genauso hilfreich, vor allem, wenn Du wie eben gesagt schräg nach rechts geneigt schreibst. Außerdem fallen mir die Schnörkel und Bögen mit dem normalen Federhalter sehr viel leichter, weil ich die Feder besser steuern kann. Er gibt mir somit wesentlich mehr Kontrolle. Gleichzeitig bin ich sehr frei in der Beweglichkeit, weil die Ecke am Ende nicht da ist.

Wie gesagt, es gibt kein richtig oder falsch. Ich rate Dir, beides auszuprobieren und Deinen Bauch entscheiden zu lassen, welcher Federhalter für Dich besser ist. Denn dann erreichst Du auch die besten Ergebnisse.

Webseiten für kostenfreie Fotos zum kommerziellen Gebrauch

Letzte Woche habe ich Dir die beiden beliebtesten Plattformen für Fotos vorgestellt. Heute gibt es wie versprochen eine Liste von XX weiteren:

1. Realistic Shots

Jede Woche werden 7 neue Fotos hinzugefügt.

2. Pixabay 

Über 1,3 Millionen Bilder und Videos. Fotos, Illustrationen und Vektoren sind hier zu finden, auch mit deutschen Tags. Oft ist bei den Bildern kein Bildnachweis nötig, aber ablehnen würden die Urheber diesen wahrscheinlich auch nicht.

3. Life of Pix

Die Bilder sind hier Gallerien wie ‚City‘, ‚Nature‘ oder ‚People‘ zugeordnet, so dass die Suche anders strukturiert werden kann. Manchmal hilft es, um direkt zum richtigen Bereich zu kommen.

4. Gratisography weiterlesen

Hintergrundbilder für ein Lettering finden

Fotografie ist eine Kunst für sich. Die beherrscht nicht jeder, und davon abgesehen, benötigt diese Kunst ebenso viel Zeit wie jede andere. Entsprechend kann und mag nicht jeder losziehen, um das perfekte Foto für sein Lettering zu kreieren und umzusetzen. Wenn Du keinen Fotografen kennst, der zufällig genau die Bilder macht, die Du haben möchtest, dann wird es schon schwierig. Wie komme ich denn nun an Bilder?

Das Internet ist die Quelle, natürlich. Aber aufgepasst, Du kannst nicht einfach zu Google gehen und ein Bild von dort nehmen. Das Stichwort Urheberrechte ist hier wichtig. Gerade die Bilder bei Google selbst sind oft urheberrechtlich geschützt und dürfen ohne Berechtigung nicht für öffentliche Zwecke benutzt werden. Willst Du das Bild bei Instagram posten, ist es nicht drin. Du kannst Dich natürlich hinsetzen und versuchen die Berechtigung zu bekommen, aber das wird Zeit in Anspruch nehmen und es gibt keine Garantie, dass Du die Berechtigung bekommst. Aber zum Glück gibt es Plattformen, die das Problem direkt angehen: weiterlesen