Von der Kopie zum eigenen Werk – Vorwort

In der Kunst wird nicht alles aus dem eigenen Gedankengut hergestellt. Man lässt sich inspirieren, von anderen Menschen, Situationen oder auch von anderen Werken. In der Kalligraphie ist es nicht anders, schließlich ist auch sie Kunst. Gerade durch Instagram wird man sehr viel inspiriert. Es gibt so viele tolle und begabte Kalligraphen. Das kennst Du sicher auch: Du siehst ein Bild und denkst wow, geil, das muss ich auch mal machen. Und nun? Es gibt natürlich 2 Möglichkeiten:

  1. Abmalen, kopieren

Das ist natürlich das Leichteste. Aber bedenke hier bitte, dass Du die Person, bei der Du es gesehen hast auch entsprechend benennst oder auch bei komerziell tätigen Kalligraphen bevor Du es postest oder weitergibst fragst. Über dieses Thema habe ich hier ebenfalls schon geschrieben, Kopieren beim Kalligraphieren – Erlaubt oder No-Go?

Es gibt natürlich noch eine zweite Möglichkeit, wie Du Dir sicher schon gedacht hast. Diese benötigt etwas mehr Aufmerksamkeit und Arbeit, aber kann zu wunderschönen Ergebnissen führen. Ich zeige Dir in den nächsten 3 Wochen, wie ich dabei vorgehe.

2. Mach was eigenes daraus

Zu diesem Punkt gehören aus meiner Sicht wenigstens 3 Schritte: Ansehen, Kopieren, Verändern. Nächsten Freitag geht es mit dem Punkt ansehen los. Lass Dich darauf ein, es wird Dir helfen noch mehr schöne Werke zu erstellen und Dich selbst mehr zu entdecken.

[Quelle Titelbild: Photo by Matthew Hamilton on Unsplash]

Handschrift abschaffen – Pro oder Kontra?

Die Handschrift exisitiert schon seit Jahrtausenden. Die ältesten bekannten Schriften sind aus dem Jahr 600 vor Christi und wahrscheinlich ist sie noch älter. Forscher haben die Verwendeung der Schrift auf etwa 5.500 Jahre vor Christi datiert. Die ersten Gedanken wurden somit per Hand mit Hilfe von Bildern, Piktogrammen festgehalten. Im Laufe der Zeit hat sich die Schrift verändert, es wurden Buchstaben und Worte geformt. Die Druckschrift, verschiedene Arten der Schreibschrift… ein wahres Wunderwerk an Entwicklung.

Heute, im Jahr 2018 ist die Welt anders. Wir haben neue Techniken entwickelt. Mit dem Computer zu schreiben ist heute nicht nur normal, sondern eine Notwendigkeit geworden. Geschäftliche E-Mails werde getauscht, Termine und Verabredungen per WhatsApp möglichst effizient getroffen, das gedruckte Wort in Zeitschriften und Zeitungen ob online oder auf Papier ist wichtiger als jedes handgeschriebene. Die Diskussionen zur Abschaffung der Schreibschrift sind im vollen Gange. Doch mittlerweile kommen Stimmen auf, die eine komplette Abschaffung des Erlernens der Handschrift fordern. Wie steht man dieser Frage gegenüber? Ich habe sie mir selbst gestellt und entsprechende Pro und Kontra Argumente gesucht, die ich Dir gerne vorstellen möchte. Zuvor jedoch, nimm Dir einen Augenblick Zeit bevor Du weiterliest, und stell Dir selbst die Frage: „Sollte das Erlernen der Handschrift komplett abgeschafft werden?“. Wie ist Deine Antwort?

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Wie das Schreiben das Denken verändert – ein Beitrag von ZeitOnline

Katrin Zeug von Zeit Online hat neulich einen sehr spannenden Artikel zum Thema Schreiben und wie es das Denken verändert verfasst. Ein wirklich interessanter Artikel, den Du mal lesen solltest. Und weitergeben solltest, an alle Menschen, die darüber nachdenken das Erlernen der Handschrift aus dem Lehrplan zu streichen.

http://www.zeit.de/zeit-wissen/2017/06/schrift-schreiben-denken-sprache 

Schau auf jeden Fall mal rein. Was denkst Du darüber?

[Quelle Titelbild: Photo by Ali Yahya on Unsplash]

Das Papier und Dich richtig positionieren

Seit letzter Woche Freitag hast Du Dich hoffentlich intensiv mit Deiner eigenen Körperhaltung auseinandergesetzt. Diese setzte ich in diesem Teil voraus, wenn Du es letzte Woche verpasst hast, dann schau jetzt hier noch schnell nach.

Es gibt 3 Dinge zu positionieren bevor Du mit der Kalligraphie loslegen kannst: Das Papier, den Tisch und Dich. Der Tisch ist meistens der stabilste Gegenstand, so dass Du wohl Dich und das Papier an Hand des Tisches ausrichtest. Es geht mir hier nicht darum Dich in eine spezielle Position hineinzudrücken, sondern ich möchte Dir Möglichkeiten an die Hand geben, mit denen Du Deine perfekte Position finden kannst. Die Mitte Deines Papiers, wenn Du im Bereich englische Schreibschrift oder Copperplate unterwegs bist, die mittigste Schräglinie, ist Deine Achse. An dieser Achse orientierst Du Dich. Dein Brustbein sollte immer in einer verlängerten Linie deiner Achse sein. Dein Oberkörper ist entsprechend in einem 90° Winkel zur Achse ausgerichtet. Legst Du also Dein Papier schräg, dann solltest Du auch Dich und Deinen Stuhl schräg ausrichten.

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Was schreiben wir heute noch?

Die Digitalisierung der Arbeitswelt lässt natürlich wenig Raum für die Tätigkeit Schreiben mit der Hand. Briefe sind durch E-Mails ersetzt, Protokolle werden direkt in Worddokumenten festgehalten, unsere Stundenabrechnungen werden digital erfasst… und so viel mehr. Aber wann Nutzen wir im Alltag eigentlich bevorzugt noch die gute alte Handschrift? Ich lasse die Schulkinder jetzt mal außen vor, da dort in den meisten Fällen die Handschrift nach wie vor gefordert wird.

Im Alltag nutzen tatsächlich viele Menschen ihre Handschrift für Notizen, insbesondere für Merkzettel. (mehr …)

Folge der Computerschrift

Mit der Hand schreiben ist ein wichtiges Thema, sowohl für die kleinen Menschen, die noch groß werden wollen, als auch für uns große Menschen. So sehr der Computer unser Leben auch vereinfacht hat und dominiert. Oh ja, er dominiert. Ist es nicht eigentlich verrückt, dass ich hier an meinem Computer sitze und mit der Tastatur über das Schreiben schreibe? Aber natürlich erreiche ich so auch viel mehr Menschen, als wenn ich Briefe verschicken würde. Mal abgesehen davon, dass selbst mir Schriftbegeisterten die Hände abfallen würden, wenn ich alle Beiträge per Hand vervielfältige und dann per Post verschicken würde. Verrückte Idee, was? (mehr …)

Schreiben macht glücklich

Was macht Dich glücklich? Ich bin mir sicher, dass es da viele Dinge gibt. Große und Kleine. Wie sieht es mit schreiben aus? Macht Dich das glücklich? Oder siehst Du nur die negativen Seiten der Anstrengung, weil Du schreiben mit lernen assoziierst? Das wäre aber sehr schade, denn schreiben hat so viele positive Seiten!

Eine davon ist, dass schreiben – einhergehend mit lesen – Dich frei macht. Du kannst eigenständig sein. Stell Dir mal vor, Du könntest nicht schreiben und lesen?! Dann wärst Du auf sehr viel Hilfe angewiesen. Wenn Du es kannst, dann steht Dir die Welt offen. Du kannst lernen was immer Du willst, machen was Du willst. Aber lass mich zu den kleinen Dingen kommen, die wir häufig vergessen: schreiben erleichtert. Hast Du ein Problem, schreib es auf. Analysiere es, fokussiere Dich auf die Details und Lösungen. Wenn Du das Problem und die umliegenden Faktoren verstanden hast, dann gelingt es Dir Lösungen zu finden. Wenn Du Dich nicht auf die Nebenwirkungen des Problems konzentrierst. Schreib Dir Deine Wut mal von der Seele, dann hast Du wieder Platz für konstruktive Gedanken.

Schreiben hilft, aus Kreisläufen auszubrechen. Zu verstehen, an welchem Punkt es immer wieder von vorne losgeht, wo kommst Du nicht von weg?

Schreib Deine glücklichsten Gedanken als Erinnerung auf. Erinnerungen sind so viel wert.  Besonders die glücklichen. Unser Gehirn speichert viele unangenehme Eindrücke und Erinnerungen. Warum das so ist, weiß ich nicht. Vielleicht werden dabei intensivere Hormone und Neurotransmitter ausgeschüttet? Weißt Du es? Daher sollte man versuchen sich glückliche Erinnerungen deutlicher einzuprägen. Das ist wichtig, damit Du nicht in den negativen versinkst.

Sobald Du schreibst, ist Dein Gehirn mit so vielen Arealen beteiligt, dass Du keine Chance mehr hast, wirklich an etwas anderes zu denken. Demnach ja, es hilft beim lernen zu schreiben, das stimmt soweit. Aber es hilft auch, Dich zu fokussieren, wenn Du abgelenkt bist. Es hilft, Dir glückliche Dinge vor Augen zu führen. Wenn so viele Gehirnareale beteiligt sind, dann bleibt das Geschriebene auch weit aus besser im Gedächtnis haften.

Und jetzt der beste Teil: ein schöner Stift Deiner Wahl, eine Farbe Deiner Wahl. Wähle bewusst, denn es ist Teil Deiner Entspannung. Halte den Stift in der Hand, bewege ihn, fühlt er sich gut in der Hand an? Dann los, setze ihn auf das Blatt Papier. Ziehe den ersten Strich. Siehst Du, wie die Farbe auf dem Papier aufleuchtet? Wie Deine Gedanken zu Realität werden? Oh man, ist das ein gutes Gefühl.

Wann hast Du das letzte mal darüber nachgedacht, wie entspannend schreiben sein kann?

Buchstabenzauberei?

Druckschrift und Schreibschrift waren schon einmal Thema und  jeder von uns, der beides gelernt hat weiß, dass einige Buchstaben sich auf dem Weg von der Druckschrift zur Schreibschrift hin verändert haben. Aber wieso ist das eigentlich so? Im Wesentlichen ist die Schreibschrift die Verbindung von Buchstaben. Einige Druckbuchstaben lassen sich tatsächlich einfach miteinander verbinden, ohne dass es zu Veränderungen kommt. Doch zuerst muss einmal klar werden, wie genau die Verbindung aussieht. Jetzt stellt Euch vor, ein Kind im Grundschulalter beherrscht die Grundschrift und wird nun aufgefordert die beiden Buchstaben j und m miteinander zu verbinden. Was meint Ihr, wird das Kind tun?

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Step 2 in der Schriftwelt

Wenn wir die Druckschrift wenigstens halbwegs beherrschen und verstanden haben, wie man schreibt und liest, geht es auf zum nächsten Schritt: die Schreibschrift. Hier ist das Besondere, dass man alle Buchstaben so gestaltet hat, dass man sie miteinander verbinden kann. Das sorgt für ein gutes Schreibgefühl und ermöglicht es, schneller zu schreiben. Im lateinischen nennt sich die Schreibschrift auch Current für fortlaufend. (mehr …)

Besser werden

Wer aufhört besser zu werden Kalligraphie 3

 

 

 

 

werden wollen wir alle eigentlich.

Man hat zwar manchmal Momente, in denen man echt keine Lust hat, irgendetwas zu tun oder auch in denen man mit sich und der Welt vollkommen zufrieden ist, aber diese Zustände halten in der Regel nicht ewig an. Wer weiterkommen will, muss auch etwas dafür tun, man muss besser werden. Jeden Tag besser als gestern sein. Okay, das ist sehr strebsam, und auf die Dauer wahrscheinlich auch frustrierend, denn solche Prozesse gehen nicht von heute auf morgen, sondern benötigen Zeit. Ich möchte Euch lediglich ermutigen, den Willen besser zu werden zu behalten und Euch immer wieder daran zu erinnern.

Denn Wer aufhört besser zu werden Kalligraphie 2

 

Das haben schon Marie von Ebner-Eschenbach sowie Robert Bosch und Philip Rosenthal gesagt. Ich finde, sie haben Recht. Werdet mit mir besser 🙂